Am Sonntag hatten wir uns über Getaround einen Tesla Model S 90D gemietet, welcher mittels Softwareupdate mit der Autopilot-Funktion ausgestattet war. Wir sind mit dem BMW i3 unserer Freunde nach South Beach in San Francisco und haben den Tesla mittels Valet Parking aus einer Garage abgeholt. Das Ganze verlief problemlos und einfach.
Frisch im Tesla war ich erstmal vom seeeehr großen Display in der Konsolenmitte „erschlagen“ – muss jedoch sagen, dass es toll ist, mit so einem großen Display zu interagieren. Allerdings ist die reine Beschränkung der Bedienung aller Fahrzeugfunktionen über ein Display auch mit deutlichen Einschränkungen verbunden. So benötigt man z.B. diverse Taps um das Glasdach zu öffnen – und muss dabei die ganze Zeit die Augen von der Straße nehmen („eyes off the road“). Das kann zwar durch den Autopilot etwas entschärft werden, jedoch ist die Frustration bei der Interaktion mit dem Display definitiv vorhanden, da wesentliche und unwesentliche Funktionen gleichwertig dargestellt werden. Ein „blindes“ Bedienen ist somit nicht möglich. Hier merkt man, dass Tesla noch reichlich Arbeit vor sich hat.
Zurück in San Bruno wechselten wir vom i3 komplett in den Tesla. Wir haben also Pepe, unsere Freunde aus San Francisco und uns in den mit ausreichend Platz (hinten sitzen 2 Personen und ein Kindersitz problemlos) gesetzt, den mit ca. 750l Volumen sehr großen Kofferraum mit Buggy, Picknickzubehör und Wanderrucksack gefüllt und sind in Richtung Mount Tamalpais State Park aufgebrochen.
Die Fahrt durch San Francisco und über die Golden Gate Brücke war von den üblichen Staus in SF so geprägt, dass ausreichend Zeit vorhanden war, den Autopiloten im Stop and Go und auf dem Freeway zu testen – und einen ruhigen Blick auf die Golden Gate Bridge zu genießen 🙂
Durch den Autopiloten ist es möglich, dass das Fahrzeug (vorrangig auf dem Freeway) autonom die aktuelle Spur hält (Autosteer), den Abstand zum Vordermann korrigiert und auch Spurwechsel (Auto Lane Change) durchführt. Es fährt somit autonom ohne eingreifen des Fahrers.
Auf dem Freeway hat der Autopilot kaum Probleme, man kann länger völlig autonom fahren. Probleme gibt es vor allem bei Bergkuppen (vermutlich weil die Indikatoren für das halten der Spur nicht mehr weithin sichtbar sind z.B. Fahrbahnstreifen) und Kurven, die in die schattige Bereiche mit relativ hoher Geschwindigkeit führen. Der Spurwechsel muss durch ein (manuelles) Blinken initiiert werden, daraufhin wechselt das Fahrzeug eigenständig die Spur. Weitere Spurwechsel können durch nochmaliges Antippen den Autosteer Hebels durchgeführt werden.
Aufpassen muss man an Ampeln und Stopschildern, da der Autopilot dort nicht eigenständig anhält. Dies und eine gewisse Unzuverlässigkeit bei engen Straßen (wir haben es mal kurz auf einer Serpentine probiert) sind wohl der Grund dafür, dass man den Autopiloten bisher nur auf dem Freeway nutzen darf bzw. sollte.
Gerade im Stop and Go und auf dem Freeway ist der Autopilot eine erhebliche Erleichterung, da man wirklich die Möglichkeit hat die Hände vom Lenkrad und den Fuß vom Gaspedal zu nehmen und sich etwas zu entspannen (jedoch nicht zu schlafen 😉 ).
Angekommen beim Friends of Mt. Tam genossen wir nach einer kleinen Wanderung die tolle Aussicht auf San Francisco und genehmigten uns eine Brotzeit 🙂 Pepe bekam sein Kürbisbrei, der dieses Mal leider kalt blieb – was ihn offenbar auch nicht weiter störte 😉