Nach unserem letzten Kontrastprogramm hinsichtlich Aussicht und Platzangebot zog es uns vom Campground in Pomona weiter nördlich von Los Angeles durch San Bernardino Richtung unseres nächsten Campgrounds in Banning. Da wir am Wochenende im wunderschönen Joshua Tree Nationalpark übernachten wollten stand noch ein „kleiner“ Großeinkauf an. Diesen erledigten wir direkt in Pomona und nutzten unsere Safeway Mitgliedschaft noch um für 2,25$ pro Gallon zu tanken – das sind ca. 50 Cent pro Liter 😉

Da der Campground in Pomona nicht so vielversprechend war und wir unbedingt mal Pepe wieder mehr Zeit geben wollten, sich draußen etwas auf dem Boden zu kugeln planten wir die Ankunft in Banning für den frühen nachmittag. Bisher waren die KOA Campgrounds eher ernüchternd und somit stellten wir uns auch wieder auf einen übertrieben, mit vielen Attraktionen vollgestopften oder einen viel zu engen (ich nannte es „funktional“) Campground ein. Jedoch hat uns der KOA Campground in Banning positiv mit großen und schönen Sites überrascht. Grillplatz, Feuerstelle, schattig und viel Platz. Ich hab spontan noch gefragt, ob wir unsere Site tauschen können, da Sites mit „Back-In“ (rückwärts einparken) oftmals eine schönere Wiese / Fläche hinter dem RV haben und wir nur eine „Pull-Through“ (d.h. zum durchfahren) gebucht hatten. War alles kein Problem, ich durfte mir die Site einfach aussuchen 🙂

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Am Abend besuchten uns noch Matthias & Jana, die bereits am Freitag gelandet sind und auf ihrer „Durchreise“ vom Flughafen Ontario zu Ihrer Unterkunft südlich des Joshua Tree Nationalparks an Banning vorbeifuhren. Ein kleiner Schlummertrunk war somit gewährleistet. Der Plan sah vor, dass wir uns am nächsten Tag an der Abzweigung der Interstate 10 (I-10) auf den Highway 62 trafen, der uns direkt nördlich zum Jumbo Rocks Campground führen sollte.

Der Start vom Banning KOA musste dieses Mal deutlich früher als sonst geschehen, da es im Jumbo Rocks Campground keine Möglichkeiten zur Reservierung einer Site gibt – first come, first serve. Da Nicole herausgefunden hatte, dass alle Camper, die vor 12 Uhr im Campground waren, immer einen Platz bekommen haben, war dies genau unser Plan. Pepe nahm somit sein Vormittagsschläfchen im Camper ein und wir machten uns auf den Weg. Eigentlich wollten wir Matthias & Jana in Morongo Valley in einem Cafe vom Frühstück einsammeln – als wir aber auf ca. 1 Meile heran waren, wurde uns über Walkie Talkie mitgeteilt, dass es noch etwas dauert. Am Abend vorher hatten vorsorglich Walkie Talkies verteilt, da wir erwartet hatten (und so kam es auch), dass in der Nähe des Joshua Tree Nationalparks kein Mobilfunknetz vorhanden sein wird.

Immer entlang des Highway 62 fuhren wir mitten durch die Wüste. So langsam mussten wir auch die Klimaanlage ein wenig höher drehen – dass dies noch nicht reichen sollte, war uns zu diesem Zeitpunkt noch nicht klar. Gegen 11 Uhr erreichten wir Jumbo Rocks und waren erstmal überwältigt von der Lage und Schönheit der Landschaft. Die Felslandschaft sieht aus, als hätte ein Riese mit Steinen gespielt und sie irgendwie aufeinander gestapelt. Wir konnten uns in aller Ruhe eine Site aussuchen (es wurde #79) und wurden erstmal nach Verlassen des RVs von der Hitze erschlagen. Aufgrund fehlender Netzverbindung hatten wir keine Ahnung, wie warm es war, aber es müssen ca. 36-38° gewesen sein.

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Kurze Zeit später trafen auch Matthias & Jana ein und ich wurde mit einer (Darth Vader) Piñata zu meinem Geburtstag überrascht – die ich dann auch standesgemäß mit einem Lichtschwert zerschlagen durfte 🙂

Leichte Hitzeprobleme führten dazu, dass die Füllung direkt im Kühlschrank und nicht gleich im Magen landete, aber das konnte später nachgeholt werden. Nach ersten Hitzeadaptionen planten wir für den Nachmittag eine Jeeptour über die Geology Motor Tour – eine Offroadstrecke auf der man mehr über die Entstehung der Felsformationen (Jumbo Rocks) und Flora lernen kann (hier nachzulesen). Kurzgesagt: Die Granitformationen entstanden, nachdem Magma unter der Erdoberfläche abkühlte und erstarrte und nach Millionen von Jahren durch Erosion an der Erdoberfläche freigelegt wurde.

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Die Tour dauerte dann (aufgrund von Rücksicht auf Pepe) nicht zwei sondern ca. eine Stunde und wir hatten perfekte Sicht auf massenweise Joshua Trees – eine Yucca-Pflanze, die zu den Liliengewächsen gehört. Diese Bäume werden ca. 12 m hoch und blühen im April/Mai.

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Den Abend genossen wir bei Grillwürstchen und Lagerfeuer. Natürlich musste ich noch auf diverse Felsformationen klettern und wir sind dann bei Sonnenuntergang auch auf eine Anhöhe um die spektakulären Farbenspiele der Sonne auf den Jumbo Rocks zu bestaunen – begleitet vom kaliforinschen Eselshasen und diversen Weißschwanz-Antilopenzieseln.

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Schon während des nachmittags wurde es immer heißer und wir vermuteten, dass die 40° Grenze schon deutlich überschritten war. Da wir kein Hookup (d.h. keine externe Elektrizität) hatten mussten wir, um die Klimaanlage laufen lassen zu können den Generator anwerfen – das war „leider“ nur von 7 – 9 morgens, 12 – 2 mittags und 5 – 7 Uhr Abends erlaubt. Matthias hatte vorab schon im Hotel die Temperaturen geprüft und meinte, dass es für Sonntag (wir planten bis Montag im Park zu bleiben) noch heißer werden soll – bis zu 48°. Aus Sorge um Pepe haben wir kurzfristig nur eine Nacht im Park verbracht und planten wir den nächsten Tag einen Stop in Yucca Valley in einem Hotel zu bleiben.

Am nächsten morgen ging es nach dem Frühstück und der üblichen Zusammenpackorgie los. Es war morgens bei der Abfahrt schon unglaublich heiß und somit war für diesen Tag lediglich ein Ausflug auf den atemberaubenden Ausblick Keys View geplant, von welchem man an Tagen mit guter Sicht bis nach Mexiko schauen kann – und wir hatten Glück. Man konnte perfekt den Saltonsee erblicken (einen durch einen Dammbruch Anfang des 20en Jahrhunderts künstlich geschaffener See, welcher der größte Kaliforniens ist und langsam, aufgrund von Überdüngerung, abstirbt) und am Horizont Mexiko erahnen.

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Unser Weg nach Yucca Valley führte uns auch am Joshua Tree Visitor Center vorbei, bei welchem wir erstmals erfolgreich gute (!) Postkarten erstehen konnten. Wirklich schwierig in diesem Land 😉 In Yucca Valley kamen wir am nachmittag an und checkten direkt im Best Western ein. Pepe konnte endlich in einem normal temperierten Zimmer sein Nachmittagsschläfchen halten und wir bestellten uns kurzerhand etwas zu essen. Gegen 16:30Uhr mussten Jana & Matthias auch schon los und so endeten auch unsere schönen gemeinsamen Wochenenden, da wir uns das letzte Mal „in echt“ sahen – das nächste Mal dann wohl erstmal wieder digital ;). Das Hotel bot einen Fitnessraum und so nutzte ich meine Chance und lief bei draußen knapp 48° schön drinnen wohltemperiert (naja, nicht lange) auf dem Laufband.

Der nächste Tag überraschte uns mit eine Rekordhitze von 50°!

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Kalifornien wurde spontan von einer Hitzewelle erfasste und selbst die Einheimischen, die Wärme gewohnt sein sollten, meinten, dass das für diese Jahreszeit absolut unüblich ist. Kurzerhand fragten wir nach einem Late-Checkout im Hotel um zum einen Pepe in Ruhe schlafen zu legen und kurzerhand unsere Route zu überdenken. Ursprünglich wollten wir von Palm Desert in den mitten in der Colorado Wüste gelegenen (und größten State Parks Kaliforniens) Anza-Borrego Desert State Park – ein kurzer Blick auf die Temperaturen machte aber ein Umplanung nötig. So wollten wir weiterhin unseren Campground in Palm Desert am Montagnachmittag ansteuern, da dieser Full-Hookup (d.h. externer Strom für die Klimaanlage) bot, jedoch brauchten wir eine Alternative für Dienstag – die weiter weg von der Wüste ist. Kurzerhand konnten wir noch einen Platz im Olive Avenue RV Resort ergattern und können somit am Dienstagabend (nach dem EM-Spiel Deutschland – Nordirland um 9:00 Uhr) hoffentlich auch wieder mit etwas gemäßigteren Temperaturen rechnen.