Zweieinhalb Menschen unterwegs

Schlagwort: Sand

Willkommen in „America’s Finest City“ – San Diego

Unsern kurzen und etwas gewöhnungsbedürftigen Aufenthalt im Silver Strand State Beach beendeten wir am Freitagvormittag und fuhren nach Pepes Vormittagsschlaf los in Richtung San Diego Hafen. Unsere Planung sah vor, dass wir San Diego Bay Tour (Hafenrundfahrt) machen wollte. Dafür gab es verschiedene Termine, jedoch mussten wir, um Pepes Schlafzyklen einzuhalten, die Tour um 13:45 – 16Uhr nehmen – 2h, da wir die Nord- und Südtour durch den San Diego Hafen machen wollten.

Auf dem Weg zum Hafen machten wir einen kurzen Zwischenstop am berühmten alten Luxushotel Hotel del Coronado (auch „The Del“ genannt). Dabei handelt es sich um eines der wenigen erhaltenen Exemplare eines victorianischen Strandhotels komplett aus Holz. Es ist das älteste und zugleich größte Holzgebäude in Kalifornien und zahlreiche berühmte Persönlichkeiten (u.A. nahezu die Hälfte aller Präsidenten der USA) sind bereits in diesem Hotel „abgestiegen“. Da wir mit unserem RV schwer bzw. gar keinen Parkplatz gefunden hatten, konnten wir leider nur ein paar wenige Fotos schießen und es leider nicht in Ruhe anschauen.

Hotel del Coronado

Hotel del Coronado

Hotel del Coronado

Hotel del Coronado

Hotel del Coronado

Hotel del Coronado

Auch Hunde haben ein Recht auf einen Anhänger

Auch Hunde haben ein Recht auf einen Anhänger

Nachdem wir uns durch den Verkehr in San Diego gekämpft und für nur 20$ einen Parkplatz für 4h gefunden hatten ist Nickii schnell zum Ticketshop und hat kurzfristig noch Tickets für die Tour um 13:45Uhr bekommen. Pünktlich um 13:30 begann das Boarding und wir ergatterten einen Fensterplatz 🙂

Die Tour begann Richtung Norden in der San Diego Bay. Die Naval Base Coronado in der Bucht von San Diego die größte Marinebasis der USA. Im Hafen liegen verschiedene Flugzeugträger (u.A. die USS Reagon) und beherbergt dutzende von Kriegsschiffen der US Navy. Durch die schiere Größe (und Höhe!) der Schiffe bietet die die Bucht überspannende Coronado Bay Bridge an ihrer höchsten Stelle eine Durchfahrtshöhe von 61m – allerdings nicht für die beiden Flugzeugträger USS Nimitz und USS Reagon.

Coronado Bridge

Coronado Bridge

Coronado Bridge

Coronado Bridge

Auf dem Rückweg zur Anlegestelle vor der danach startenden Südtour konnte man die USS Midway, welche direkt vor Downtown im Hafen liegt, bestaunen. Der Flugzeugträger ist seit 2004 ein Museum und kann komplett besichtigt werden. Da man dafür allerdings einen Tag einplanen sollte (den wir nicht „über“ hatten) haben wir es leider geschafft – allerdings ein guter Grund, nochmal nach San Diego zu kommen 😉

USS Midway im Hafen San Diegos, im Hintergrund Downtown

USS Midway im Hafen San Diegos, im Hintergrund Downtown

Die Südtour führte entlang des San Diego International Airport, welcher auch Lindbergh Field genannt wird (benannt nach dem Piloten Charles Lindbergh, der 1927 von San Diego aus nach New York und von dort zum ersten Solo-Transatlantikflug der Geschichte aufbrach). Der Flughafen hat unter den mit nur einer Start- und Landebahn ausgestatteten Flughäfen das größte Verkehrsaufkommen der USA pro Jahr (ca. 18 Millionen Fluggäste, weltweit auf Platz 2 nach London-Gatwick). Weiter ging es vorbei an Shelter Island und Point Loma, einem natürlichen Schutzwall westlich von San Diego. Auf diesem befindet sich u.A. das Cabrillo National Monument, welches an den portugiesischen Entdecker Juan Rodríguez Cabrillo erinnert, der als erster Europäer hier am 28. September 1542 die Westküste der USA erreichte. Am Ende der Tour befindet sich das „Subase Point Loma“, Heimat mehrerer Atom-U-Boote. Auf dem Rückweg Richtung Anlegestelle konnte man auf der North Island Naval Air Field Station noch einige Kampfflugzeuge vom Typ McDonnell Douglas F/A-18 Hornet entdecken.

Nach unserer Ankunft an der Anlegestelle haben wir noch einen kleinen Snack an einem Streetfood Stand (original mexikanisch Tacos und Burito) und fuhren zu unserem Campground San Diego KOA in Chula Vista.

Der Samstag sollte im Zeichen von Sightseeing in San Diego stehen. Obwohl San Diego eines der besten Nahverkehrssysteme der USA hat (und es trotzdem nur 3% der Einwohner nutzen) hatten wir uns entschieden, mit dem Camper nach San Diego reinzufahren, damit wir spontan irgendwo Rest machen und Pepe seinen Schlaf gönnen konnten. Dies stellte sich als sowohl kluge wie herausfordernde (oder auch dämliche) Idee da.

Unser erste Stop sollte Mission Bay sein. In Mission Bay ist ein künstlich angelegter Wasserpark, in welchem u.A. Seaworld und der Jahrmarkt Belmont Park, in welchem u.A. eine Holzachterbahn (Giant Dipper) aus dem Jahr 1925 gefahren werden kann. Ansonsten lädt Mission Bay zum Surfen,

Old Town in San Diego

Old Town in San Diego

Old Town in San Diego

Old Town in San Diego

Old Town in San Diego

Old Town in San Diego

Old Town in San Diego

Old Town in San Diego

Old Town in San Diego

Old Town in San Diego

Old Town in San Diego (Courthouse)

Old Town in San Diego (Courthouse)

Old Town in San Diego

Old Town in San Diego

Kiten, Baden, Radfahren, paddeln, Boot fahren oder einfach zum schlendern ein und ist ein offenbar sehr beliebter Ausflugsort für die San Diegan (neu bei Wikipedia gelernt: Demonym wird in den englischen Artikeln angegeben 🙂 ). Für uns war es leider mit dem RV unmöglich einen Parkplatz in dem völlig überfüllten öffentlichen Parkräumen zu finden. Selbst Familien mit „normalen“ Autos drehten in dutzenden Runden und versuchten ein kleines Plätzchen zu finden – für unseren knapp 7,5m langen und 2,5m breiten Camper somit unmöglich. Wir sind noch ganz tollkühn durch eine enge Seitengasse, in der Hoffnung einen Platz dort zu finden und haben uns eher fast festgefahren, als einen Parkplatz zu finden.

Ohne Zwischenstop aber mit zumindest ein wenig Aussicht sind wir dann noch an die Südspitze zum Mission Point Park gefahren (mit der klitzekleinen Hoffnung auf einen Parkplatz – vergebens) und haben die Aussicht auf die Bay und den Strand genossen.

Da wir aber unbedingt noch einen kleinen Zwischenstop ausserhalb des RVs unternehmen wollten sind wir weg vom völlig überlaufenen Mission Boulevard auf den in der Mitte von Mission Bay befindlichen Sky Beach Park zum Crown Point gefahren, wo viele Familien Zelte, Grills, Tische und Stühle aufgebaut hatten und in der feinsten Sonne San Diegos die Sonne und das Meer genossen.

Ski Beach Park in Mission Bay San Diego

Sky Beach Park in Mission Bay San Diego

Ski Beach Park in Mission Bay San Diego

Sky Beach Park in Mission Bay San Diego

Am Nachmittag wollten wir unbedingt noch das Old Town San Diegos anschauen – der Ort, wo alles begann. Es handelt sich um den ältesten besiedelten Ort in San Diego und spiegelt die Gründerzeit und die ersten Siedlung von europäischen Einwanderern wider. Heute handelt es sich hier eher um einen kommerziellen Touristenmagneten, welchen man „mal gesehen“ haben muss, an welchem man sich aber schnell unbehaglich in Anbetracht der Mengen an Attraktionen fühlt. Interessant ist auf jeden Fall das Courthouse (lokales Gericht) in welchem man eine Gefängniszelle aus dem 19en Jahrhundert in Originalgröße sehen kann (nicht mehr als 2 x 2m).

Am Abend ging es wieder zurück zum San Diego KOA. Der Campground ist ansich in Ordnung und aufgeräumt, leider nur sehr laut. Das Hauptaugenmerk liegt ganz offenbar auf den Unmengen von Aktivitäten für Kinder. Ebenso haben wir das erste Mal auf unsere ganzen Reise mit dem Internetanbieter TengoInternet Bekanntschaft geschlossen, welcher ein üblicher Anbieter von WLAN auf Campgrounds zu sein scheint. Leider erledigen sie ihren Job nicht sehr gut, da wir meistens mit keinem oder sehr schlechten Internet zu kämpfen hatten. Das schmälerte den doch sehr angenehmen Aufenthalt im San Diego KOA etwas.

Sand, Sand, Sand – und Sonne

Nach unserem wirklichen tollen Campground und Zwischenstop am Limekiln State Park ging es weiter auf dem Highway 1 immer entlang am Big Sur Richtung Morro Bay. Die Ankunft in Morro Bay kann man nicht übersehen, da man vom alles überragenden und präsenten Morro Rock empfangen wird.

Morro Rock

Morro Rock

Wir kamen am frühen Abend auf unserem Campground Morro Bay State Park an und wollten, da Pepe viel im RV in seiner Sitzschale sein musste, noch eine Runde drehen und ihm etwas frische Luft gönnen. Vollgepackt mit Buggy, Kamera und Taschen sind wir dann zu Fuß los und wollten vom Campground in das ca. 1 km entfernte Morro Bay – zu Fuß. Dass das nicht klappen wird, wurde uns klar als wir auf der Straße laufen mussten, da es keine Fußwege gibt. Nach ca. 10 Minuten brachen wir das „Experiment“ ab und liefen über den an die Straße angrenzenden Golfplatz und die dort hervorragend ausgebauten Wege zurück zum Campground und drehten dort noch ein paar schöne Runden und genossen die laue Abendluft und den Sonnenuntergang.

Morro Bay State Park

Morro Bay State Park Campground

Der nächste Morgen empfing uns schon mit warmer Sonne und Pepe konnte erstmals ohne Jacke nach draußen. Bei schönstem Sonnenschein gab es Frühstück und wir reizten die Checkout-Zeit von 12 Uhr wie so oft aus.

Nach einem kurzen Abstecher mit dem RV nach Morro Bay wurden wir dort vom überraschend starken Wind fast weggeweht und haben uns dann Morro Bay etwas verkürzt angeschaut 😀 Dafür ging es dann in den in der Nähe von Morro Bay befindlichen Montaña de Oro State Park, welcher direkten Zugang zum Meer bietet. An einem kurzen Mittagsschläfchen für Pepe ging es dann, für ihn auf dem Rücken in der Trage, über einen kleinen Trail (= Wanderweg) runter Richtung Meer. Von dort konnte man die schroffen Felsen und das tosende Meer wunderbar genießen.

Rundumblick: https://goo.gl/maps/APbZdSKWcg62

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Wir machten uns am nachmittag auf in Richtung unseres Campgrounds Pismo State Beach, welcher fast direkt am Meer liegen sollte. Nach ein paar Verwirrungen um den richtigen Campground (es gibt den North Beach Campground und etwas südlicheren und schöneren, aber dafür direkt auf dem Strand befindlichen, Oceano Campground) kamen wir dann am frühen nachmittag dort an. Wir machten uns direkt mit dem Buggy und Pepe auf zum Strand, mussten aber nach ein paar Metern Buggy und Pepe wieder separat transportieren da der Sand doch nicht so fest vermutet war. Alles kein Problem für unseren sehr kompakten Joie Litetrax 4 🙂

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Auf unserem Rückweg haben wir noch kurz den Camphost aufgesucht um unseren Vorrat an Feuerholz aufzustocken. Wir trafen einen sehr lieben, älterem Herren ,ganz offenbar mexikanischer Abstammung, der uns über die Eigenheiten der englischen Sprache und Amerikaner bzgl. seiner mexikanischen Kultur und den Schwierigkeiten der korrekten Aussprache seines vollen Namens amüsiert berichtete. Unser Feuerholz wurde am Abend auch sogleich wieder dezimiert 😉

Den nächste Morgen startete ich mit einer mal wieder lange nötigen Runde Joggen. Knapp 11 km bin ich den Strand von Pismo Beach hoch und wieder runter gelaufen und konnte die fantastische Aussicht auf das Meer, die Vorbereitungen für die Fahrten mit ATVs, Strandbuggys etc. und wartende Surfer im Meer bestaunen.

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Der Rest des Tages war eine kleine logistische Herausforderung für uns. Wir hatten seit ca. 1 Woche bemerkt, dass unsere Heizung gar nicht geht – also so gar nicht – und wir wussten von einem vorherigen (erfolglosen) Reparaturversuch, dass eine Platine defekt ist. Dazu standen wir bereits einige Male mit El Monte telefonisch in Kontakt und versuchten eine Werkstatt zu finden, die halbwegs auf unserer Strecke lag. Idealerweise hatte uns El Monte eine Werkstatt quasi direkt vor dem Campground herausgesucht. Da wir an diesem Tag aber die längste Strecke unserer ganzen Tour vor uns hatten (ca. 250km – wofür wir mit einem RV ca. 3,5h benötigen) mussten wir uns genau überlegen, wie wir fahren, so dass Pepe zum einen genug Schlaf aber auch Bewegung bekommt. Wir planten, gegen 11 Uhr, also nach Pepes morgendlichen Schlaf und unseren notwendigen Einpack- und Aufräumritualen, bei der Werkstatt zu sein. Da bekannt war, was der Fehler ist, schätzten wir 1h als genug Zeit für die Reparatur ein. Somit würden wir gegen 12 Uhr Pismo Beach verlassen und wären mit knapp 3,5 h Fahrt und ca. 1h Pausenzeiten gegen 17 Uhr in Malibu. Die Reparatur dauerte dann doch bis ca. 12:30, wurde aber tippitoppi erledigt und auch der Kontakt mit El Monte war tadellos *Lob*. Nach einem kurzen, für die Konzentration und garantierten Zustand der Wachheit des Fahrers aber notwendigen Zwischenstop bei Starbucks, ging es dann weiter Richtung Süden – Malibu wartete auf uns! 🙂

 

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