Wir stehen gerade auf den Twin Peaks, der zweithöchsten Erhebung in San Francisco, von der man einen tollen Ausblick über die Stadt hat – wenn der Aussichtspunkt nicht gerade im dichten und für die Stadt bekannten Nebel liegt. Die Golden Gate Bridge halb im Nebel versunken ist wohl eines der bekanntesten Fotomotive, dabei ist es viel seltener einen klaren Blick auf diese zu erhaschen. So auch auf Twin Peaks, aber wir haben Glück, es ist sonnig und die Sicht gut. Pepe schläft währenddessen friedlich im Auto, es ist Mittagsschlafzeit und ich bin ganz begeistert, dass er nicht wach wird, weil wir stehen und er nicht mehr durch das sanfte Schunkeln unseres Mietwagens beruhigt wird. Unsere Reise und Tagesausflüge richten sich immer nach seinem Schlaf, denn dann ist er gut gelaunt und wir schließlich auch. Morgens wird zwischen neun und zehn im Bett verbracht und die restlichen zwei Schläfchen je nach Situation und Tagesplan.

Gestern waren wir im Año Nuevo State Park, in dem wir nach unserer Ankunft zunächst picknickten mit Kaffee und frischem Artischockenbrot aus Pescadero. Jana und Matthias konnten uns auch begleiten, da gestern Memorial Day war und somit ein Feiertag. Dementsprechend voll waren die Straßen, so dass Pepe auf unserer Rückkehr schon etwas quengelig wurde, weil er lieber im Bett sein wollte, als im Autositz. Der Park ist vor allem für die Seeelefanten bekannt, die nach einer kurzen und schönen Wanderung erreicht werden können. René hatte Pepe in der Trage und er schlief auf dem Weg dorthin, hatte aber auch die Möglichkeit die riesigen Säuger zu betrachten.


Mit Blick auf die Seeelefanten erzählten uns die lokalen Guides interessante Details zum Park und den Tieren und darüber hinaus auch, dass vor allem sehr viele Deutsche im Park anzutreffen sind. Überraschend erzählten wir mal wieder von unserer gemeinsamen Elternzeit, etwas völlig unübliches für die USA. In den meisten Bundesstaaten gibt es höchstens von den Firmen gewährten Mutterschutz, natürlich unbezahlt. San Francisco ist allerdings schon weiter und hat als erste amerikanische Stadt die Elternzeit mit vollem Lohnausgleich eingeführt: Vater oder Mutter können eine sechswöchige Auszeit nehmen, in der sie weiter voll bezahlt werden.