Zweieinhalb Menschen unterwegs

Schlagwort: Sonne

Willkommen in „America’s Finest City“ – San Diego

Unsern kurzen und etwas gewöhnungsbedürftigen Aufenthalt im Silver Strand State Beach beendeten wir am Freitagvormittag und fuhren nach Pepes Vormittagsschlaf los in Richtung San Diego Hafen. Unsere Planung sah vor, dass wir San Diego Bay Tour (Hafenrundfahrt) machen wollte. Dafür gab es verschiedene Termine, jedoch mussten wir, um Pepes Schlafzyklen einzuhalten, die Tour um 13:45 – 16Uhr nehmen – 2h, da wir die Nord- und Südtour durch den San Diego Hafen machen wollten.

Auf dem Weg zum Hafen machten wir einen kurzen Zwischenstop am berühmten alten Luxushotel Hotel del Coronado (auch „The Del“ genannt). Dabei handelt es sich um eines der wenigen erhaltenen Exemplare eines victorianischen Strandhotels komplett aus Holz. Es ist das älteste und zugleich größte Holzgebäude in Kalifornien und zahlreiche berühmte Persönlichkeiten (u.A. nahezu die Hälfte aller Präsidenten der USA) sind bereits in diesem Hotel „abgestiegen“. Da wir mit unserem RV schwer bzw. gar keinen Parkplatz gefunden hatten, konnten wir leider nur ein paar wenige Fotos schießen und es leider nicht in Ruhe anschauen.

Hotel del Coronado

Hotel del Coronado

Hotel del Coronado

Hotel del Coronado

Hotel del Coronado

Hotel del Coronado

Auch Hunde haben ein Recht auf einen Anhänger

Auch Hunde haben ein Recht auf einen Anhänger

Nachdem wir uns durch den Verkehr in San Diego gekämpft und für nur 20$ einen Parkplatz für 4h gefunden hatten ist Nickii schnell zum Ticketshop und hat kurzfristig noch Tickets für die Tour um 13:45Uhr bekommen. Pünktlich um 13:30 begann das Boarding und wir ergatterten einen Fensterplatz 🙂

Die Tour begann Richtung Norden in der San Diego Bay. Die Naval Base Coronado in der Bucht von San Diego die größte Marinebasis der USA. Im Hafen liegen verschiedene Flugzeugträger (u.A. die USS Reagon) und beherbergt dutzende von Kriegsschiffen der US Navy. Durch die schiere Größe (und Höhe!) der Schiffe bietet die die Bucht überspannende Coronado Bay Bridge an ihrer höchsten Stelle eine Durchfahrtshöhe von 61m – allerdings nicht für die beiden Flugzeugträger USS Nimitz und USS Reagon.

Coronado Bridge

Coronado Bridge

Coronado Bridge

Coronado Bridge

Auf dem Rückweg zur Anlegestelle vor der danach startenden Südtour konnte man die USS Midway, welche direkt vor Downtown im Hafen liegt, bestaunen. Der Flugzeugträger ist seit 2004 ein Museum und kann komplett besichtigt werden. Da man dafür allerdings einen Tag einplanen sollte (den wir nicht „über“ hatten) haben wir es leider geschafft – allerdings ein guter Grund, nochmal nach San Diego zu kommen 😉

USS Midway im Hafen San Diegos, im Hintergrund Downtown

USS Midway im Hafen San Diegos, im Hintergrund Downtown

Die Südtour führte entlang des San Diego International Airport, welcher auch Lindbergh Field genannt wird (benannt nach dem Piloten Charles Lindbergh, der 1927 von San Diego aus nach New York und von dort zum ersten Solo-Transatlantikflug der Geschichte aufbrach). Der Flughafen hat unter den mit nur einer Start- und Landebahn ausgestatteten Flughäfen das größte Verkehrsaufkommen der USA pro Jahr (ca. 18 Millionen Fluggäste, weltweit auf Platz 2 nach London-Gatwick). Weiter ging es vorbei an Shelter Island und Point Loma, einem natürlichen Schutzwall westlich von San Diego. Auf diesem befindet sich u.A. das Cabrillo National Monument, welches an den portugiesischen Entdecker Juan Rodríguez Cabrillo erinnert, der als erster Europäer hier am 28. September 1542 die Westküste der USA erreichte. Am Ende der Tour befindet sich das „Subase Point Loma“, Heimat mehrerer Atom-U-Boote. Auf dem Rückweg Richtung Anlegestelle konnte man auf der North Island Naval Air Field Station noch einige Kampfflugzeuge vom Typ McDonnell Douglas F/A-18 Hornet entdecken.

Nach unserer Ankunft an der Anlegestelle haben wir noch einen kleinen Snack an einem Streetfood Stand (original mexikanisch Tacos und Burito) und fuhren zu unserem Campground San Diego KOA in Chula Vista.

Der Samstag sollte im Zeichen von Sightseeing in San Diego stehen. Obwohl San Diego eines der besten Nahverkehrssysteme der USA hat (und es trotzdem nur 3% der Einwohner nutzen) hatten wir uns entschieden, mit dem Camper nach San Diego reinzufahren, damit wir spontan irgendwo Rest machen und Pepe seinen Schlaf gönnen konnten. Dies stellte sich als sowohl kluge wie herausfordernde (oder auch dämliche) Idee da.

Unser erste Stop sollte Mission Bay sein. In Mission Bay ist ein künstlich angelegter Wasserpark, in welchem u.A. Seaworld und der Jahrmarkt Belmont Park, in welchem u.A. eine Holzachterbahn (Giant Dipper) aus dem Jahr 1925 gefahren werden kann. Ansonsten lädt Mission Bay zum Surfen,

Old Town in San Diego

Old Town in San Diego

Old Town in San Diego

Old Town in San Diego

Old Town in San Diego

Old Town in San Diego

Old Town in San Diego

Old Town in San Diego

Old Town in San Diego

Old Town in San Diego

Old Town in San Diego (Courthouse)

Old Town in San Diego (Courthouse)

Old Town in San Diego

Old Town in San Diego

Kiten, Baden, Radfahren, paddeln, Boot fahren oder einfach zum schlendern ein und ist ein offenbar sehr beliebter Ausflugsort für die San Diegan (neu bei Wikipedia gelernt: Demonym wird in den englischen Artikeln angegeben 🙂 ). Für uns war es leider mit dem RV unmöglich einen Parkplatz in dem völlig überfüllten öffentlichen Parkräumen zu finden. Selbst Familien mit „normalen“ Autos drehten in dutzenden Runden und versuchten ein kleines Plätzchen zu finden – für unseren knapp 7,5m langen und 2,5m breiten Camper somit unmöglich. Wir sind noch ganz tollkühn durch eine enge Seitengasse, in der Hoffnung einen Platz dort zu finden und haben uns eher fast festgefahren, als einen Parkplatz zu finden.

Ohne Zwischenstop aber mit zumindest ein wenig Aussicht sind wir dann noch an die Südspitze zum Mission Point Park gefahren (mit der klitzekleinen Hoffnung auf einen Parkplatz – vergebens) und haben die Aussicht auf die Bay und den Strand genossen.

Da wir aber unbedingt noch einen kleinen Zwischenstop ausserhalb des RVs unternehmen wollten sind wir weg vom völlig überlaufenen Mission Boulevard auf den in der Mitte von Mission Bay befindlichen Sky Beach Park zum Crown Point gefahren, wo viele Familien Zelte, Grills, Tische und Stühle aufgebaut hatten und in der feinsten Sonne San Diegos die Sonne und das Meer genossen.

Ski Beach Park in Mission Bay San Diego

Sky Beach Park in Mission Bay San Diego

Ski Beach Park in Mission Bay San Diego

Sky Beach Park in Mission Bay San Diego

Am Nachmittag wollten wir unbedingt noch das Old Town San Diegos anschauen – der Ort, wo alles begann. Es handelt sich um den ältesten besiedelten Ort in San Diego und spiegelt die Gründerzeit und die ersten Siedlung von europäischen Einwanderern wider. Heute handelt es sich hier eher um einen kommerziellen Touristenmagneten, welchen man „mal gesehen“ haben muss, an welchem man sich aber schnell unbehaglich in Anbetracht der Mengen an Attraktionen fühlt. Interessant ist auf jeden Fall das Courthouse (lokales Gericht) in welchem man eine Gefängniszelle aus dem 19en Jahrhundert in Originalgröße sehen kann (nicht mehr als 2 x 2m).

Am Abend ging es wieder zurück zum San Diego KOA. Der Campground ist ansich in Ordnung und aufgeräumt, leider nur sehr laut. Das Hauptaugenmerk liegt ganz offenbar auf den Unmengen von Aktivitäten für Kinder. Ebenso haben wir das erste Mal auf unsere ganzen Reise mit dem Internetanbieter TengoInternet Bekanntschaft geschlossen, welcher ein üblicher Anbieter von WLAN auf Campgrounds zu sein scheint. Leider erledigen sie ihren Job nicht sehr gut, da wir meistens mit keinem oder sehr schlechten Internet zu kämpfen hatten. Das schmälerte den doch sehr angenehmen Aufenthalt im San Diego KOA etwas.

Land der Gegensätze 

Wir waren doch etwas blauäugig mit einem Säugling in die Wüste zu fahren, aber mit ein wenig Umplanung hat alles ganz gut geklappt. Mit dieser Hitzeperiode von Höchsttemperaturen von 50 Grad Celsius konnte ja auch niemand rechnen ? Wir waren also wie geplant im Emerald Desert RV Resort mitten in der Wüste, da uns dort aber ein Full Hook-up erwartete und wir die Klimaanlage laufen lassen konnten, fuhren wir diesen wie geplant an – ohne es zu bereuen. Ein sehr schöner privater Campground, der nur wenige Gäste herbergte und uns mit Pool und Grün erwartete. Kaum angekommen, schloss René uns erstmal an Strom und Wasser an und wir verbrachten die angenehme Temperatur von immer noch 49 Grad mit der Klimaanlage innerendes Campers, wo Pepe schlafen konnte. Draußen war natürlich auch niemand zu sehen. René wagte es kurz sich draußen in den Schatten zu setzen, aber die Betonung liegt auf kurz 😉 Erst am Abend gingen René und ich abwechselnd im Pool baden, bei mittlerweile angenehmen 46 Grad im Schatten. ? Um halb sieben Uhr abends. Dafür konnten wir den Abend draußen schwitzend verbringen, den Erdbeermond bestaunen (gleichzeitiger Vollmond mit Sommersonnenwende) und Pepito schlief drinnen mit Klimaanlage.



Am nächsten morgen war es schon nicht mehr ganz so heiß und wir guckten die erste Halbzeit des Deutschlandspiels sogar draußen, verlegten aber die zweite nach drinnen. Im Anschluss ging es zurück Richtung Küste, raus aus der Wüste und nach Vista zum Olive Avenue RV Campground. Dort gab es deutlich weniger Hitze, aber da wir wegen unseres Einkaufs nach fünf ankamen und somit nach den Öffnungszeiten des Büros, gab es leider kaum Infos für uns, lediglich den Stellplatz, der doch sehr eng war. Aber wir waren hauptsächlich froh, wieder draußen sitzen zu können. Ohne Grillplatz gab es zwar nur Pasta statt Würstchen, aber Renés neues big bang Monopoly wurde endlich eingeweiht 🙂

Am nächsten morgen ging es dann wieder hoch in die Berge in den Cuyamaca Rancho State Park, der nur knapp zwei Stunden mit dem Auto entfernt liegt, aber die Vielfalt des Landes Kalifornien aufzeigt. Von der stark besiedelten etwas kühleren Küste Richtung Wüste gibt es viele Bäume und eine komplett andere Vegetation als noch die zwei Tage zuvor. Hier wechselt sich wirklich innerhalb weniger Fahrstunden die komplette Landschaft, Vegetation, Tierwelt und Temperatur ab.

It’s getting hot in here (so hot!)

Nach unserem letzten Kontrastprogramm hinsichtlich Aussicht und Platzangebot zog es uns vom Campground in Pomona weiter nördlich von Los Angeles durch San Bernardino Richtung unseres nächsten Campgrounds in Banning. Da wir am Wochenende im wunderschönen Joshua Tree Nationalpark übernachten wollten stand noch ein „kleiner“ Großeinkauf an. Diesen erledigten wir direkt in Pomona und nutzten unsere Safeway Mitgliedschaft noch um für 2,25$ pro Gallon zu tanken – das sind ca. 50 Cent pro Liter 😉

Da der Campground in Pomona nicht so vielversprechend war und wir unbedingt mal Pepe wieder mehr Zeit geben wollten, sich draußen etwas auf dem Boden zu kugeln planten wir die Ankunft in Banning für den frühen nachmittag. Bisher waren die KOA Campgrounds eher ernüchternd und somit stellten wir uns auch wieder auf einen übertrieben, mit vielen Attraktionen vollgestopften oder einen viel zu engen (ich nannte es „funktional“) Campground ein. Jedoch hat uns der KOA Campground in Banning positiv mit großen und schönen Sites überrascht. Grillplatz, Feuerstelle, schattig und viel Platz. Ich hab spontan noch gefragt, ob wir unsere Site tauschen können, da Sites mit „Back-In“ (rückwärts einparken) oftmals eine schönere Wiese / Fläche hinter dem RV haben und wir nur eine „Pull-Through“ (d.h. zum durchfahren) gebucht hatten. War alles kein Problem, ich durfte mir die Site einfach aussuchen 🙂

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Am Abend besuchten uns noch Matthias & Jana, die bereits am Freitag gelandet sind und auf ihrer „Durchreise“ vom Flughafen Ontario zu Ihrer Unterkunft südlich des Joshua Tree Nationalparks an Banning vorbeifuhren. Ein kleiner Schlummertrunk war somit gewährleistet. Der Plan sah vor, dass wir uns am nächsten Tag an der Abzweigung der Interstate 10 (I-10) auf den Highway 62 trafen, der uns direkt nördlich zum Jumbo Rocks Campground führen sollte.

Der Start vom Banning KOA musste dieses Mal deutlich früher als sonst geschehen, da es im Jumbo Rocks Campground keine Möglichkeiten zur Reservierung einer Site gibt – first come, first serve. Da Nicole herausgefunden hatte, dass alle Camper, die vor 12 Uhr im Campground waren, immer einen Platz bekommen haben, war dies genau unser Plan. Pepe nahm somit sein Vormittagsschläfchen im Camper ein und wir machten uns auf den Weg. Eigentlich wollten wir Matthias & Jana in Morongo Valley in einem Cafe vom Frühstück einsammeln – als wir aber auf ca. 1 Meile heran waren, wurde uns über Walkie Talkie mitgeteilt, dass es noch etwas dauert. Am Abend vorher hatten vorsorglich Walkie Talkies verteilt, da wir erwartet hatten (und so kam es auch), dass in der Nähe des Joshua Tree Nationalparks kein Mobilfunknetz vorhanden sein wird.

Immer entlang des Highway 62 fuhren wir mitten durch die Wüste. So langsam mussten wir auch die Klimaanlage ein wenig höher drehen – dass dies noch nicht reichen sollte, war uns zu diesem Zeitpunkt noch nicht klar. Gegen 11 Uhr erreichten wir Jumbo Rocks und waren erstmal überwältigt von der Lage und Schönheit der Landschaft. Die Felslandschaft sieht aus, als hätte ein Riese mit Steinen gespielt und sie irgendwie aufeinander gestapelt. Wir konnten uns in aller Ruhe eine Site aussuchen (es wurde #79) und wurden erstmal nach Verlassen des RVs von der Hitze erschlagen. Aufgrund fehlender Netzverbindung hatten wir keine Ahnung, wie warm es war, aber es müssen ca. 36-38° gewesen sein.

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Kurze Zeit später trafen auch Matthias & Jana ein und ich wurde mit einer (Darth Vader) Piñata zu meinem Geburtstag überrascht – die ich dann auch standesgemäß mit einem Lichtschwert zerschlagen durfte 🙂

Leichte Hitzeprobleme führten dazu, dass die Füllung direkt im Kühlschrank und nicht gleich im Magen landete, aber das konnte später nachgeholt werden. Nach ersten Hitzeadaptionen planten wir für den Nachmittag eine Jeeptour über die Geology Motor Tour – eine Offroadstrecke auf der man mehr über die Entstehung der Felsformationen (Jumbo Rocks) und Flora lernen kann (hier nachzulesen). Kurzgesagt: Die Granitformationen entstanden, nachdem Magma unter der Erdoberfläche abkühlte und erstarrte und nach Millionen von Jahren durch Erosion an der Erdoberfläche freigelegt wurde.

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Die Tour dauerte dann (aufgrund von Rücksicht auf Pepe) nicht zwei sondern ca. eine Stunde und wir hatten perfekte Sicht auf massenweise Joshua Trees – eine Yucca-Pflanze, die zu den Liliengewächsen gehört. Diese Bäume werden ca. 12 m hoch und blühen im April/Mai.

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Den Abend genossen wir bei Grillwürstchen und Lagerfeuer. Natürlich musste ich noch auf diverse Felsformationen klettern und wir sind dann bei Sonnenuntergang auch auf eine Anhöhe um die spektakulären Farbenspiele der Sonne auf den Jumbo Rocks zu bestaunen – begleitet vom kaliforinschen Eselshasen und diversen Weißschwanz-Antilopenzieseln.

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Schon während des nachmittags wurde es immer heißer und wir vermuteten, dass die 40° Grenze schon deutlich überschritten war. Da wir kein Hookup (d.h. keine externe Elektrizität) hatten mussten wir, um die Klimaanlage laufen lassen zu können den Generator anwerfen – das war „leider“ nur von 7 – 9 morgens, 12 – 2 mittags und 5 – 7 Uhr Abends erlaubt. Matthias hatte vorab schon im Hotel die Temperaturen geprüft und meinte, dass es für Sonntag (wir planten bis Montag im Park zu bleiben) noch heißer werden soll – bis zu 48°. Aus Sorge um Pepe haben wir kurzfristig nur eine Nacht im Park verbracht und planten wir den nächsten Tag einen Stop in Yucca Valley in einem Hotel zu bleiben.

Am nächsten morgen ging es nach dem Frühstück und der üblichen Zusammenpackorgie los. Es war morgens bei der Abfahrt schon unglaublich heiß und somit war für diesen Tag lediglich ein Ausflug auf den atemberaubenden Ausblick Keys View geplant, von welchem man an Tagen mit guter Sicht bis nach Mexiko schauen kann – und wir hatten Glück. Man konnte perfekt den Saltonsee erblicken (einen durch einen Dammbruch Anfang des 20en Jahrhunderts künstlich geschaffener See, welcher der größte Kaliforniens ist und langsam, aufgrund von Überdüngerung, abstirbt) und am Horizont Mexiko erahnen.

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Unser Weg nach Yucca Valley führte uns auch am Joshua Tree Visitor Center vorbei, bei welchem wir erstmals erfolgreich gute (!) Postkarten erstehen konnten. Wirklich schwierig in diesem Land 😉 In Yucca Valley kamen wir am nachmittag an und checkten direkt im Best Western ein. Pepe konnte endlich in einem normal temperierten Zimmer sein Nachmittagsschläfchen halten und wir bestellten uns kurzerhand etwas zu essen. Gegen 16:30Uhr mussten Jana & Matthias auch schon los und so endeten auch unsere schönen gemeinsamen Wochenenden, da wir uns das letzte Mal „in echt“ sahen – das nächste Mal dann wohl erstmal wieder digital ;). Das Hotel bot einen Fitnessraum und so nutzte ich meine Chance und lief bei draußen knapp 48° schön drinnen wohltemperiert (naja, nicht lange) auf dem Laufband.

Der nächste Tag überraschte uns mit eine Rekordhitze von 50°!

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Kalifornien wurde spontan von einer Hitzewelle erfasste und selbst die Einheimischen, die Wärme gewohnt sein sollten, meinten, dass das für diese Jahreszeit absolut unüblich ist. Kurzerhand fragten wir nach einem Late-Checkout im Hotel um zum einen Pepe in Ruhe schlafen zu legen und kurzerhand unsere Route zu überdenken. Ursprünglich wollten wir von Palm Desert in den mitten in der Colorado Wüste gelegenen (und größten State Parks Kaliforniens) Anza-Borrego Desert State Park – ein kurzer Blick auf die Temperaturen machte aber ein Umplanung nötig. So wollten wir weiterhin unseren Campground in Palm Desert am Montagnachmittag ansteuern, da dieser Full-Hookup (d.h. externer Strom für die Klimaanlage) bot, jedoch brauchten wir eine Alternative für Dienstag – die weiter weg von der Wüste ist. Kurzerhand konnten wir noch einen Platz im Olive Avenue RV Resort ergattern und können somit am Dienstagabend (nach dem EM-Spiel Deutschland – Nordirland um 9:00 Uhr) hoffentlich auch wieder mit etwas gemäßigteren Temperaturen rechnen.

Sand, Sand, Sand – und Sonne

Nach unserem wirklichen tollen Campground und Zwischenstop am Limekiln State Park ging es weiter auf dem Highway 1 immer entlang am Big Sur Richtung Morro Bay. Die Ankunft in Morro Bay kann man nicht übersehen, da man vom alles überragenden und präsenten Morro Rock empfangen wird.

Morro Rock

Morro Rock

Wir kamen am frühen Abend auf unserem Campground Morro Bay State Park an und wollten, da Pepe viel im RV in seiner Sitzschale sein musste, noch eine Runde drehen und ihm etwas frische Luft gönnen. Vollgepackt mit Buggy, Kamera und Taschen sind wir dann zu Fuß los und wollten vom Campground in das ca. 1 km entfernte Morro Bay – zu Fuß. Dass das nicht klappen wird, wurde uns klar als wir auf der Straße laufen mussten, da es keine Fußwege gibt. Nach ca. 10 Minuten brachen wir das „Experiment“ ab und liefen über den an die Straße angrenzenden Golfplatz und die dort hervorragend ausgebauten Wege zurück zum Campground und drehten dort noch ein paar schöne Runden und genossen die laue Abendluft und den Sonnenuntergang.

Morro Bay State Park

Morro Bay State Park Campground

Der nächste Morgen empfing uns schon mit warmer Sonne und Pepe konnte erstmals ohne Jacke nach draußen. Bei schönstem Sonnenschein gab es Frühstück und wir reizten die Checkout-Zeit von 12 Uhr wie so oft aus.

Nach einem kurzen Abstecher mit dem RV nach Morro Bay wurden wir dort vom überraschend starken Wind fast weggeweht und haben uns dann Morro Bay etwas verkürzt angeschaut 😀 Dafür ging es dann in den in der Nähe von Morro Bay befindlichen Montaña de Oro State Park, welcher direkten Zugang zum Meer bietet. An einem kurzen Mittagsschläfchen für Pepe ging es dann, für ihn auf dem Rücken in der Trage, über einen kleinen Trail (= Wanderweg) runter Richtung Meer. Von dort konnte man die schroffen Felsen und das tosende Meer wunderbar genießen.

Rundumblick: https://goo.gl/maps/APbZdSKWcg62

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Wir machten uns am nachmittag auf in Richtung unseres Campgrounds Pismo State Beach, welcher fast direkt am Meer liegen sollte. Nach ein paar Verwirrungen um den richtigen Campground (es gibt den North Beach Campground und etwas südlicheren und schöneren, aber dafür direkt auf dem Strand befindlichen, Oceano Campground) kamen wir dann am frühen nachmittag dort an. Wir machten uns direkt mit dem Buggy und Pepe auf zum Strand, mussten aber nach ein paar Metern Buggy und Pepe wieder separat transportieren da der Sand doch nicht so fest vermutet war. Alles kein Problem für unseren sehr kompakten Joie Litetrax 4 🙂

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Auf unserem Rückweg haben wir noch kurz den Camphost aufgesucht um unseren Vorrat an Feuerholz aufzustocken. Wir trafen einen sehr lieben, älterem Herren ,ganz offenbar mexikanischer Abstammung, der uns über die Eigenheiten der englischen Sprache und Amerikaner bzgl. seiner mexikanischen Kultur und den Schwierigkeiten der korrekten Aussprache seines vollen Namens amüsiert berichtete. Unser Feuerholz wurde am Abend auch sogleich wieder dezimiert 😉

Den nächste Morgen startete ich mit einer mal wieder lange nötigen Runde Joggen. Knapp 11 km bin ich den Strand von Pismo Beach hoch und wieder runter gelaufen und konnte die fantastische Aussicht auf das Meer, die Vorbereitungen für die Fahrten mit ATVs, Strandbuggys etc. und wartende Surfer im Meer bestaunen.

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Der Rest des Tages war eine kleine logistische Herausforderung für uns. Wir hatten seit ca. 1 Woche bemerkt, dass unsere Heizung gar nicht geht – also so gar nicht – und wir wussten von einem vorherigen (erfolglosen) Reparaturversuch, dass eine Platine defekt ist. Dazu standen wir bereits einige Male mit El Monte telefonisch in Kontakt und versuchten eine Werkstatt zu finden, die halbwegs auf unserer Strecke lag. Idealerweise hatte uns El Monte eine Werkstatt quasi direkt vor dem Campground herausgesucht. Da wir an diesem Tag aber die längste Strecke unserer ganzen Tour vor uns hatten (ca. 250km – wofür wir mit einem RV ca. 3,5h benötigen) mussten wir uns genau überlegen, wie wir fahren, so dass Pepe zum einen genug Schlaf aber auch Bewegung bekommt. Wir planten, gegen 11 Uhr, also nach Pepes morgendlichen Schlaf und unseren notwendigen Einpack- und Aufräumritualen, bei der Werkstatt zu sein. Da bekannt war, was der Fehler ist, schätzten wir 1h als genug Zeit für die Reparatur ein. Somit würden wir gegen 12 Uhr Pismo Beach verlassen und wären mit knapp 3,5 h Fahrt und ca. 1h Pausenzeiten gegen 17 Uhr in Malibu. Die Reparatur dauerte dann doch bis ca. 12:30, wurde aber tippitoppi erledigt und auch der Kontakt mit El Monte war tadellos *Lob*. Nach einem kurzen, für die Konzentration und garantierten Zustand der Wachheit des Fahrers aber notwendigen Zwischenstop bei Starbucks, ging es dann weiter Richtung Süden – Malibu wartete auf uns! 🙂

 

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