Zweieinhalb Menschen unterwegs

Schlagwort: State Parks

Die Natur muss gefühlt werden

Durch unseren kleinen, der Hitze von Palm Springs geschuldeten, Umweg über Vista und unserem Aufenthalt im dortigen Ocean Avenue RV Park nahmen wir wieder unsere „alte“ Route auf, welche uns Richtung Cuyamaca Rancho State Park führen sollte. Wir planten die Fahrt über Escondido, Poway, an Santee vorbei über die Interstate 8 von der wir bei Los Terrenitos nördlich auf dem Highway 79 Richtung Cuyamaca Rancho State Park fuhren. In unserem Reiseführer hatte ich am Vortag einen sowohl amüsanten als auch fraglichen Zwischenstop gefunden, den wir uns unbedingt anschauen wollten: das Creation & Earth History Museum in Santee.

Kurz vor unserer Ankunft in Santee und dem Creation & Earth History Museum entdeckte ich am Rande der Interstate ein Aerospace Museum – ein Flugzeugmuseum! Auf dem Vorfeld konnte man schon verschiedene Modelle an historischen Kampfflugzeugen sehen und somit war ein kurzer Zwischenstop fest eingeplant – Pepe musst eh kurz mal raus aus seinem Sitz und frische Luft bekommen 🙂

Das Museum ist eher spartanisch, dafür aber kostenfrei. Die Flugzeuge sind in einem mäßigen Zustand, wobei die Instandhaltung eben auch Geld kostet. Auf dem Vorfeld sieht man (neben diversen ausgeschlachteten Hubschraubern und Motoren) Modelle aus dem zweiten Weltkrieg über Flugzeuge welche in Vietnam eingesetzt wurden bis hin zu heutigen Exemplaren. In einer Halle, die mehr einer Werkstatt ähnelt, kann man noch einen Ryan X-13 Vertijet bestaunen, einen der der ersten (experimentellen) VTOL (vertical take-off and landing) Flugzeuge – mit diesem Flugzeug konnte gezeigt werden, dass vertikale Starts und Landungen möglich waren. Zu dieser Zeit (Mitte der 50er Jahre) war das eine große Leistung, wenngleich der spätere AV-8 Harrier einen größeren Erfolg beim Einsatz auf Flugzeugträgern verbuchen da auch er vertikal starten und landen konnte und somit deutlich weniger Platz benötigten.

Hinweis: alle auf den Bildern dargestellten Flugzeuge befinden sich im Eigentum des San Diego Aerospace Museum

Nach dem Besuch im Flugzeug Museum wollten wir einen kleinen Mittagssnack einwerfen. Als wir Ende 2014 schonmal in den USA waren, wurde uns von unseren Freunden Matthias & Jana der In-N-Out Burger empfohlen – wenn man denn unbedingt Fast-Food essen will. Das Konzept ist relativ einfach: es gibt genau drei Burger – Hamburger, Cheeseburger und einen Double-Double (quasi einen Hamburger und Cheeseburger gemischt). Mehr nicht (bis auf die üblichen Fries). Dadurch sind die Burger aber (im Vergleich zum sonst deutlich schlechteren Fast-Food in den USA) besser und man kann von Geschmack reden. Neben den drei auf der Karte offensichtlich bestellbaren Burgern gibt es angeblich noch „Hiddenmenus“ mit Spezialangeboten, die ich aber nicht ausprobiert habe (angeblich u.A. einen einen „Burger“, der nur aus drei Fleischscheiben besteht… naja).

Frisch gestärkt ging es weiter zum Creation & Earth History Museum. Bei dem Museum handelt es sich um (den Versuch) einer „wissenschaftlichen Erklärung“ der Bibel und warum Gott für alles Existente (und Vergangene) der Schöpfer sein muss (und warum Darwin mit seiner Evolutionstheorie Humbug ist). Dort „lernt“ man u.A., dass das Himalaya sich in wenigen Jahren aufgefaltet haben muss, da die Erde ja erst 10000 Jahre alt ist, dass Noah Dino-Eier auf seiner Arche mitgeführt hat und warum Gott existieren muss (weil es keinen Beleg dafür gibt, dass er nicht existiert… ja, genau). Ich lasse die Bilder mal für sich sprechen:

Nach unserem aufschlussreichen Zwischenstop ging es dann weiter Richtung Cuyamaca Rancho State Park. Der Park liegt auf knapp 5000 ft (ca. 1600m) Höhe mitten im Wald und bietet eine einzigartige Atmosphäre. Die Sites sind sehr großzügig und man fühlt sich eher bei der Flora und Fauna zu Besuch als andersrum. Ringsherum piepst und klappert es, Hasen und Hörnchen (Zwiesel = Squirrels) hoppeln vorbei, Unmengen von Vögel flattern umher. Und lt. Wikipedia soll es dort Pumas geben, die vor knapp 20 Jahren sogar für die Besucher recht gefährlich wurden, da sie regelmäßig ins Camp „eingedrungen“ sind und sogar einmal (1994) eine Wanderin getötet haben (seitdem ist nichts mehr passiert). Sobald es dann Nacht wird erstreckt, sich über dem Camp ein einzigartiger Sternenhimmel, wie man ihn selten so ungestört zu Gesicht bekommt.

In diesem State Park fühlt man sich ganz schnell wie ein „Eindringling“ in den Lebensraum der dort befindlichen Tiere.

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Am nächsten Morgen brachen wir nach Pepes Vormittagsschlaf wieder gegen 11:45 Uhr auf und wollten beim nördlich gelegenen Cuyamaca Lake (See) kurz Halt machen und ggfs. (wenn es Pepes Laune zuließ) einen Mittagssnack in Julian einnehmen. Die Gegend des Cuyamaca State Parks wurde 2003 von einem verheerenden Waldbrand heimgesucht, wovon heute noch die hunderte verbrannten Bäume zeugen. Nach dem Waldbrand hat man jedoch nicht angefangen die verbrannten Bäume zu roden sondern die Natur sich selbst überlassen. Jetzt, knapp 13 Jahre später ist die Vegetation an vielen Stellen zurückgekehrt. Jedoch sieht man überall noch die verbrannten Bäume als Zeugen des damaligen Brands stehen und teilweise wirkt die Landschaft wie aus einem Horrorfilm bzw. erwartet man mittendrin ein Hexenhaus.

Verbrannte Bäume im Cuyamaca Rancho State Park

Verbrannte Bäume im Cuyamaca Rancho State Park

Cuyamaca Lake

Cuyamaca Lake

Cuyamaca Lake

Cuyamaca Lake

Cuyamaca Lake

Cuyamaca Lake

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Julian ist eine künstlich auf Wild-Western-Stil getrimmte Kleinstadt die offensichtlich rein vom (durchreisenden) Tourismus lebt. Bekannt ist vor allem der Julian Pie aus der gleichnamigen Julian Pie Company. Da wir dann doch keinen Zwischenstop schafften, da Pepe seinen Mittagsschlaf einnehmen musste machten wir nur eine kleine Rundfahrt durch Julian und fuhren sonst über die Julian Road, Ramona, vorbei an Santee nach San Diego Richtung Silver Strand State Beach. Während eines kurzen Zwischenstops bei VONS gab es dann doch noch die Möglichkeit einen „richtigen“ Julian Pie zu kaufen (die Möglichkeit ließen wir uns nicht entgehen) und schon ging es weiter Richtung Strand.

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Der Silver Strand State Beach ist ein öffentlicher Campground direkt am Pazifik – und mit direkt, meine ich direkt! Unser RV steht quasi auf einem Parkplatz (gewöhnungsbedürftig), jedoch ist der Strand nur 20m davor und dann auch gleich 50 – 60m breit. Wir kamen gegen 15Uhr an und Pepe konnte erstmal eine Runde draußen spielen. Nach seinem üblichen Nachmittagsschläfchen (dieses Mal habe ich Chance genutzt und mich dazu gelegt 🙂 ) bekam er seinen Brei und wir machten uns zu einer kleinen Strandrunde. Pepe gefiel der Wind wiederum ganz und gar nicht, ich konnte immerhin 10 Minuten im Pazifik baden gehen. Die Wassertemperatur ist absolut erträglich, jedoch merkt man die Kraft und Gewalt dieses Ozeans doch deutlich. Das ist eine ganz andere Nummer als so ein schnödes Mittelmeer 😉

Nachdem Pepe ins Bett gebracht wurde haben wir uns noch den Sonnenuntergang angeschaut, welcher hier natürlich traumhaft schön ist. nachdem die sonne jedoch untergegangen war, merkte man die Unzulänglichkeit des Campgrounds doch deutlich – die Enge und damit Lautstärke und das Parkplatzambiente treten deutlich hervor wenn dann mal die Sonne weg ist. Da wir auch leider nur noch einen Platz in der zweiten Reihe ohne direkten Blick auf das Meer ergattern konnten verzogen wir uns recht schnell in den Camper (eher unüblich bisher auf unserer Reise), wo dann der nächste und die kommenden Tage in San Diego geplant wurden 🙂

It’s getting hot in here (so hot!)

Nach unserem letzten Kontrastprogramm hinsichtlich Aussicht und Platzangebot zog es uns vom Campground in Pomona weiter nördlich von Los Angeles durch San Bernardino Richtung unseres nächsten Campgrounds in Banning. Da wir am Wochenende im wunderschönen Joshua Tree Nationalpark übernachten wollten stand noch ein „kleiner“ Großeinkauf an. Diesen erledigten wir direkt in Pomona und nutzten unsere Safeway Mitgliedschaft noch um für 2,25$ pro Gallon zu tanken – das sind ca. 50 Cent pro Liter 😉

Da der Campground in Pomona nicht so vielversprechend war und wir unbedingt mal Pepe wieder mehr Zeit geben wollten, sich draußen etwas auf dem Boden zu kugeln planten wir die Ankunft in Banning für den frühen nachmittag. Bisher waren die KOA Campgrounds eher ernüchternd und somit stellten wir uns auch wieder auf einen übertrieben, mit vielen Attraktionen vollgestopften oder einen viel zu engen (ich nannte es „funktional“) Campground ein. Jedoch hat uns der KOA Campground in Banning positiv mit großen und schönen Sites überrascht. Grillplatz, Feuerstelle, schattig und viel Platz. Ich hab spontan noch gefragt, ob wir unsere Site tauschen können, da Sites mit „Back-In“ (rückwärts einparken) oftmals eine schönere Wiese / Fläche hinter dem RV haben und wir nur eine „Pull-Through“ (d.h. zum durchfahren) gebucht hatten. War alles kein Problem, ich durfte mir die Site einfach aussuchen 🙂

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Am Abend besuchten uns noch Matthias & Jana, die bereits am Freitag gelandet sind und auf ihrer „Durchreise“ vom Flughafen Ontario zu Ihrer Unterkunft südlich des Joshua Tree Nationalparks an Banning vorbeifuhren. Ein kleiner Schlummertrunk war somit gewährleistet. Der Plan sah vor, dass wir uns am nächsten Tag an der Abzweigung der Interstate 10 (I-10) auf den Highway 62 trafen, der uns direkt nördlich zum Jumbo Rocks Campground führen sollte.

Der Start vom Banning KOA musste dieses Mal deutlich früher als sonst geschehen, da es im Jumbo Rocks Campground keine Möglichkeiten zur Reservierung einer Site gibt – first come, first serve. Da Nicole herausgefunden hatte, dass alle Camper, die vor 12 Uhr im Campground waren, immer einen Platz bekommen haben, war dies genau unser Plan. Pepe nahm somit sein Vormittagsschläfchen im Camper ein und wir machten uns auf den Weg. Eigentlich wollten wir Matthias & Jana in Morongo Valley in einem Cafe vom Frühstück einsammeln – als wir aber auf ca. 1 Meile heran waren, wurde uns über Walkie Talkie mitgeteilt, dass es noch etwas dauert. Am Abend vorher hatten vorsorglich Walkie Talkies verteilt, da wir erwartet hatten (und so kam es auch), dass in der Nähe des Joshua Tree Nationalparks kein Mobilfunknetz vorhanden sein wird.

Immer entlang des Highway 62 fuhren wir mitten durch die Wüste. So langsam mussten wir auch die Klimaanlage ein wenig höher drehen – dass dies noch nicht reichen sollte, war uns zu diesem Zeitpunkt noch nicht klar. Gegen 11 Uhr erreichten wir Jumbo Rocks und waren erstmal überwältigt von der Lage und Schönheit der Landschaft. Die Felslandschaft sieht aus, als hätte ein Riese mit Steinen gespielt und sie irgendwie aufeinander gestapelt. Wir konnten uns in aller Ruhe eine Site aussuchen (es wurde #79) und wurden erstmal nach Verlassen des RVs von der Hitze erschlagen. Aufgrund fehlender Netzverbindung hatten wir keine Ahnung, wie warm es war, aber es müssen ca. 36-38° gewesen sein.

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Kurze Zeit später trafen auch Matthias & Jana ein und ich wurde mit einer (Darth Vader) Piñata zu meinem Geburtstag überrascht – die ich dann auch standesgemäß mit einem Lichtschwert zerschlagen durfte 🙂

Leichte Hitzeprobleme führten dazu, dass die Füllung direkt im Kühlschrank und nicht gleich im Magen landete, aber das konnte später nachgeholt werden. Nach ersten Hitzeadaptionen planten wir für den Nachmittag eine Jeeptour über die Geology Motor Tour – eine Offroadstrecke auf der man mehr über die Entstehung der Felsformationen (Jumbo Rocks) und Flora lernen kann (hier nachzulesen). Kurzgesagt: Die Granitformationen entstanden, nachdem Magma unter der Erdoberfläche abkühlte und erstarrte und nach Millionen von Jahren durch Erosion an der Erdoberfläche freigelegt wurde.

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Die Tour dauerte dann (aufgrund von Rücksicht auf Pepe) nicht zwei sondern ca. eine Stunde und wir hatten perfekte Sicht auf massenweise Joshua Trees – eine Yucca-Pflanze, die zu den Liliengewächsen gehört. Diese Bäume werden ca. 12 m hoch und blühen im April/Mai.

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Den Abend genossen wir bei Grillwürstchen und Lagerfeuer. Natürlich musste ich noch auf diverse Felsformationen klettern und wir sind dann bei Sonnenuntergang auch auf eine Anhöhe um die spektakulären Farbenspiele der Sonne auf den Jumbo Rocks zu bestaunen – begleitet vom kaliforinschen Eselshasen und diversen Weißschwanz-Antilopenzieseln.

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Schon während des nachmittags wurde es immer heißer und wir vermuteten, dass die 40° Grenze schon deutlich überschritten war. Da wir kein Hookup (d.h. keine externe Elektrizität) hatten mussten wir, um die Klimaanlage laufen lassen zu können den Generator anwerfen – das war „leider“ nur von 7 – 9 morgens, 12 – 2 mittags und 5 – 7 Uhr Abends erlaubt. Matthias hatte vorab schon im Hotel die Temperaturen geprüft und meinte, dass es für Sonntag (wir planten bis Montag im Park zu bleiben) noch heißer werden soll – bis zu 48°. Aus Sorge um Pepe haben wir kurzfristig nur eine Nacht im Park verbracht und planten wir den nächsten Tag einen Stop in Yucca Valley in einem Hotel zu bleiben.

Am nächsten morgen ging es nach dem Frühstück und der üblichen Zusammenpackorgie los. Es war morgens bei der Abfahrt schon unglaublich heiß und somit war für diesen Tag lediglich ein Ausflug auf den atemberaubenden Ausblick Keys View geplant, von welchem man an Tagen mit guter Sicht bis nach Mexiko schauen kann – und wir hatten Glück. Man konnte perfekt den Saltonsee erblicken (einen durch einen Dammbruch Anfang des 20en Jahrhunderts künstlich geschaffener See, welcher der größte Kaliforniens ist und langsam, aufgrund von Überdüngerung, abstirbt) und am Horizont Mexiko erahnen.

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Unser Weg nach Yucca Valley führte uns auch am Joshua Tree Visitor Center vorbei, bei welchem wir erstmals erfolgreich gute (!) Postkarten erstehen konnten. Wirklich schwierig in diesem Land 😉 In Yucca Valley kamen wir am nachmittag an und checkten direkt im Best Western ein. Pepe konnte endlich in einem normal temperierten Zimmer sein Nachmittagsschläfchen halten und wir bestellten uns kurzerhand etwas zu essen. Gegen 16:30Uhr mussten Jana & Matthias auch schon los und so endeten auch unsere schönen gemeinsamen Wochenenden, da wir uns das letzte Mal „in echt“ sahen – das nächste Mal dann wohl erstmal wieder digital ;). Das Hotel bot einen Fitnessraum und so nutzte ich meine Chance und lief bei draußen knapp 48° schön drinnen wohltemperiert (naja, nicht lange) auf dem Laufband.

Der nächste Tag überraschte uns mit eine Rekordhitze von 50°!

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Kalifornien wurde spontan von einer Hitzewelle erfasste und selbst die Einheimischen, die Wärme gewohnt sein sollten, meinten, dass das für diese Jahreszeit absolut unüblich ist. Kurzerhand fragten wir nach einem Late-Checkout im Hotel um zum einen Pepe in Ruhe schlafen zu legen und kurzerhand unsere Route zu überdenken. Ursprünglich wollten wir von Palm Desert in den mitten in der Colorado Wüste gelegenen (und größten State Parks Kaliforniens) Anza-Borrego Desert State Park – ein kurzer Blick auf die Temperaturen machte aber ein Umplanung nötig. So wollten wir weiterhin unseren Campground in Palm Desert am Montagnachmittag ansteuern, da dieser Full-Hookup (d.h. externer Strom für die Klimaanlage) bot, jedoch brauchten wir eine Alternative für Dienstag – die weiter weg von der Wüste ist. Kurzerhand konnten wir noch einen Platz im Olive Avenue RV Resort ergattern und können somit am Dienstagabend (nach dem EM-Spiel Deutschland – Nordirland um 9:00 Uhr) hoffentlich auch wieder mit etwas gemäßigteren Temperaturen rechnen.

Sand, Sand, Sand – und Sonne

Nach unserem wirklichen tollen Campground und Zwischenstop am Limekiln State Park ging es weiter auf dem Highway 1 immer entlang am Big Sur Richtung Morro Bay. Die Ankunft in Morro Bay kann man nicht übersehen, da man vom alles überragenden und präsenten Morro Rock empfangen wird.

Morro Rock

Morro Rock

Wir kamen am frühen Abend auf unserem Campground Morro Bay State Park an und wollten, da Pepe viel im RV in seiner Sitzschale sein musste, noch eine Runde drehen und ihm etwas frische Luft gönnen. Vollgepackt mit Buggy, Kamera und Taschen sind wir dann zu Fuß los und wollten vom Campground in das ca. 1 km entfernte Morro Bay – zu Fuß. Dass das nicht klappen wird, wurde uns klar als wir auf der Straße laufen mussten, da es keine Fußwege gibt. Nach ca. 10 Minuten brachen wir das „Experiment“ ab und liefen über den an die Straße angrenzenden Golfplatz und die dort hervorragend ausgebauten Wege zurück zum Campground und drehten dort noch ein paar schöne Runden und genossen die laue Abendluft und den Sonnenuntergang.

Morro Bay State Park

Morro Bay State Park Campground

Der nächste Morgen empfing uns schon mit warmer Sonne und Pepe konnte erstmals ohne Jacke nach draußen. Bei schönstem Sonnenschein gab es Frühstück und wir reizten die Checkout-Zeit von 12 Uhr wie so oft aus.

Nach einem kurzen Abstecher mit dem RV nach Morro Bay wurden wir dort vom überraschend starken Wind fast weggeweht und haben uns dann Morro Bay etwas verkürzt angeschaut 😀 Dafür ging es dann in den in der Nähe von Morro Bay befindlichen Montaña de Oro State Park, welcher direkten Zugang zum Meer bietet. An einem kurzen Mittagsschläfchen für Pepe ging es dann, für ihn auf dem Rücken in der Trage, über einen kleinen Trail (= Wanderweg) runter Richtung Meer. Von dort konnte man die schroffen Felsen und das tosende Meer wunderbar genießen.

Rundumblick: https://goo.gl/maps/APbZdSKWcg62

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Wir machten uns am nachmittag auf in Richtung unseres Campgrounds Pismo State Beach, welcher fast direkt am Meer liegen sollte. Nach ein paar Verwirrungen um den richtigen Campground (es gibt den North Beach Campground und etwas südlicheren und schöneren, aber dafür direkt auf dem Strand befindlichen, Oceano Campground) kamen wir dann am frühen nachmittag dort an. Wir machten uns direkt mit dem Buggy und Pepe auf zum Strand, mussten aber nach ein paar Metern Buggy und Pepe wieder separat transportieren da der Sand doch nicht so fest vermutet war. Alles kein Problem für unseren sehr kompakten Joie Litetrax 4 🙂

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Auf unserem Rückweg haben wir noch kurz den Camphost aufgesucht um unseren Vorrat an Feuerholz aufzustocken. Wir trafen einen sehr lieben, älterem Herren ,ganz offenbar mexikanischer Abstammung, der uns über die Eigenheiten der englischen Sprache und Amerikaner bzgl. seiner mexikanischen Kultur und den Schwierigkeiten der korrekten Aussprache seines vollen Namens amüsiert berichtete. Unser Feuerholz wurde am Abend auch sogleich wieder dezimiert 😉

Den nächste Morgen startete ich mit einer mal wieder lange nötigen Runde Joggen. Knapp 11 km bin ich den Strand von Pismo Beach hoch und wieder runter gelaufen und konnte die fantastische Aussicht auf das Meer, die Vorbereitungen für die Fahrten mit ATVs, Strandbuggys etc. und wartende Surfer im Meer bestaunen.

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Der Rest des Tages war eine kleine logistische Herausforderung für uns. Wir hatten seit ca. 1 Woche bemerkt, dass unsere Heizung gar nicht geht – also so gar nicht – und wir wussten von einem vorherigen (erfolglosen) Reparaturversuch, dass eine Platine defekt ist. Dazu standen wir bereits einige Male mit El Monte telefonisch in Kontakt und versuchten eine Werkstatt zu finden, die halbwegs auf unserer Strecke lag. Idealerweise hatte uns El Monte eine Werkstatt quasi direkt vor dem Campground herausgesucht. Da wir an diesem Tag aber die längste Strecke unserer ganzen Tour vor uns hatten (ca. 250km – wofür wir mit einem RV ca. 3,5h benötigen) mussten wir uns genau überlegen, wie wir fahren, so dass Pepe zum einen genug Schlaf aber auch Bewegung bekommt. Wir planten, gegen 11 Uhr, also nach Pepes morgendlichen Schlaf und unseren notwendigen Einpack- und Aufräumritualen, bei der Werkstatt zu sein. Da bekannt war, was der Fehler ist, schätzten wir 1h als genug Zeit für die Reparatur ein. Somit würden wir gegen 12 Uhr Pismo Beach verlassen und wären mit knapp 3,5 h Fahrt und ca. 1h Pausenzeiten gegen 17 Uhr in Malibu. Die Reparatur dauerte dann doch bis ca. 12:30, wurde aber tippitoppi erledigt und auch der Kontakt mit El Monte war tadellos *Lob*. Nach einem kurzen, für die Konzentration und garantierten Zustand der Wachheit des Fahrers aber notwendigen Zwischenstop bei Starbucks, ging es dann weiter Richtung Süden – Malibu wartete auf uns! 🙂

 

Karl isst uns auf

Nachdem wir aus Willits KOA wieder aufbrachen und einen kleinen „Umweg“ über den Clear Lake genommen haben ging es Richtung weltberühmtes Napa Valley Weinanbaugebiet. Nach einer Übernachtung im wirklich schönen Campground des Napa Valley State Park haben wir am nächsten Tag auf Empfehlung von Matthias und Jana die Vincent Arroyo Winery aufgesucht und wurden sehr herzlich und überraschenderweise auf deutsch empfangen.

Campsite im Napa Valley State Park

Campsite im Napa Valley State Park

Uns wurde viel über die Herstellung der Weine, warum roter Wein während der Auslösung aus der Traube noch nicht rot ist (die rote Farbe kommt danach erst durch das Hinzufügen der Traubenschalen zustande) und wie lange ein Wein mindestens liegen muss (ca. 22 Monate), damit man von einem halbwegs guten Wein sprechen kann.

Nachdem wir (bzw. eher ich) uns durch verschiedene  Sorten probiert hatten und auch erfuhren, dass vor allem Cabernet Sauvignon- und Chardonnay-Trauben (d.h. europäische Traubensorten) angebaut werden.

Wir sind dann noch ein bisschen mit dem Camper durch die kleinen Straßen zwischen den Weinfeldern gefahren und genossen das europäische Flair (man fühlte sich direkt nach Italien bzw. Frankreich versetzt) und machten uns dann weiter auf in Richtung San Francisco.

Kurz vor der Überfahrt über die Golden Gate Brücke gibt es einen sehr guten Aussichtspunkt (Marin Headlands), von welchem man perfekt auf die Brücke und die Bay schauen kann – wenn Karl nicht die Sicht versperrt. Glücklichweise war Karl an dem Tag noch nicht da und wir hatten optimale Sicht auf SF – auch wenn es Pepe aufgrund des Winds etwas die Laune verdorben hatte 😀

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Blick von Marin Headlands

Unsere Fahrt ging dann weiter durch Randgebiete San Franciscos, wofür ich an sich ganz dankbar war. Ich verspüre wenig Lust mit dem Camper durch eine amerikanische Großstadt zu fahren. Bisher hat uns Waze immer sehr gut um Staus und Behinderungen herumgeleitet, jedoch hatte ich in SF etwas bedenken, dass es uns aufgrund der vielen Staus doch mal über die in oder andere etwas steilere Straße (z.b. Filbert Street und 22nd Street mit jeweils 17.5° Steigung) schicken würde – hier wäre es toll, wenn man in einer Naviapp das eigene Fahrzeug definieren könnte (Größe, Breite, Gewicht) und auch danach optimierte Strecken erhält (das Höhenprofil hat Google Maps ja).

Raus aus San Francisco ging es auf direktem Weg zu einem ebenso wunderbaren und wiederum öffentlichen Half Moon Bay State Beach Campground. Der Campground liegt direkt (!) am Meer, man ist in weniger als 15m mit den Füßen im Sand. Pepe war wieder sehr erstaunt als er das Meer und die Wellen gesehen hat. Und wieder hat er uns deutlich zu verstehen gegeben, dass er den Wind nicht gut findet 😀

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Leider hat die Nähe zum Strand auch einen Nachteil – Karl oder zumindest Ausläufer des typischen Nebels ziehen immer mal wieder über die Küste und somit den Campground. Dadurch wird es für ca. eine halbe bis eine Stunde etwas nebelig und diesig, leichter Nieselregen setzt ein. Auch am nächsten Morgen lag noch leichter Nebel über der Bucht, jedoch hielt mich das nicht davon ab, doch endlich mal wieder joggen zu gehen. Dafür wurde ich mit einem herrlichen Ausblick über die Half Moon Bay belohnt 🙂

Google Panorama: https://goo.gl/maps/8joFh2ruWKx

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One way or another

Camping ist nicht gleich Camping, da gibt es zumindest in Kalifornien große Unterschiede. Vorab haben wir zwar gelesen, dass es State Park Campgrounds und Private Campgrounds gibt, aber was genau das bedeutet haben wir jetzt erst erfahren. Die staatlichen sind inmitten von Parks, das heißt landschaftlich schon gelegen, der eigene Platz ziemlich groß und die meisten haben ein Besucherzentrum mit Aktivitäten, Wanderungen und zumeist einen kleinen Shop. Allerdings gibt es dort meistens keine Anschlussmöglichkeiten (beim Wohnmobil unterscheidet man zwischen Strom/Wasser und Full hook-up inclusive Abwasser) und nutzt daher die örtlichen Toiletten und Duschen, oder man hat noch genug Vorräte im Wohnmobil 😉 Wie das ganze funktioniert, hat René ja schon erklärt. Auch Internet gibt es meistens leider nur schlecht oder gar nicht. Dafür viel Ruhe und Natur wie hier gerade in Napa Valley.


Die privaten Campgrounds gibt es eigentlich kaum ohne Anschlüsse und dazu gibt es meist einen Shop und andere Annehmlichkeiten. Wenn man die denn wünscht, denn bei der größten Kette den KOAs artet das dann auch mal etwas aus. So hatten wir beispielsweise bei unserem ersten KOA einen Streichelzoo, Pool, Wasserfontänen, eine Westernstadt, Minigolf und vieles mehr. Wir nutzen nichts davon, denn es ist wohl vor allem für Kinder gedacht. Die Plätze sind allerdings relativ eng und bei weitem nicht so schön, wir konnten beobachten wie die Amis mit ihren großen Pick-ups langsam hoch und runter fuhren, wohin haben keine Ahnung.


So langsam beginnt allerdings das genießen dieser Zeit. Pepito schlägt ganz gut beim Fahren und morgens noch auf dem Platz, wir sind schon etwas eingespielter und die Landschaft heute war wunderschön. Durch die Weinanbaugebiete zu fahren,  die überall hellgrün erstrahlten und zu wissen, dass man mal richtig Zeit hat für Urlaub, ist wirklich schön. Pepito scheint es auch zu gefallen, er erzählt sehr viel (gut zusammenhängende Silben), dreht sich mittlerweile fröhlich und mehrfach herum und sein erster Zahn ist auch durchgebrochen 🙂

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