Two and a half camper

Zweieinhalb Menschen unterwegs

One way or another

Camping ist nicht gleich Camping, da gibt es zumindest in Kalifornien große Unterschiede. Vorab haben wir zwar gelesen, dass es State Park Campgrounds und Private Campgrounds gibt, aber was genau das bedeutet haben wir jetzt erst erfahren. Die staatlichen sind inmitten von Parks, das heißt landschaftlich schon gelegen, der eigene Platz ziemlich groß und die meisten haben ein Besucherzentrum mit Aktivitäten, Wanderungen und zumeist einen kleinen Shop. Allerdings gibt es dort meistens keine Anschlussmöglichkeiten (beim Wohnmobil unterscheidet man zwischen Strom/Wasser und Full hook-up inclusive Abwasser) und nutzt daher die örtlichen Toiletten und Duschen, oder man hat noch genug Vorräte im Wohnmobil 😉 Wie das ganze funktioniert, hat René ja schon erklärt. Auch Internet gibt es meistens leider nur schlecht oder gar nicht. Dafür viel Ruhe und Natur wie hier gerade in Napa Valley.


Die privaten Campgrounds gibt es eigentlich kaum ohne Anschlüsse und dazu gibt es meist einen Shop und andere Annehmlichkeiten. Wenn man die denn wünscht, denn bei der größten Kette den KOAs artet das dann auch mal etwas aus. So hatten wir beispielsweise bei unserem ersten KOA einen Streichelzoo, Pool, Wasserfontänen, eine Westernstadt, Minigolf und vieles mehr. Wir nutzen nichts davon, denn es ist wohl vor allem für Kinder gedacht. Die Plätze sind allerdings relativ eng und bei weitem nicht so schön, wir konnten beobachten wie die Amis mit ihren großen Pick-ups langsam hoch und runter fuhren, wohin haben keine Ahnung.


So langsam beginnt allerdings das genießen dieser Zeit. Pepito schlägt ganz gut beim Fahren und morgens noch auf dem Platz, wir sind schon etwas eingespielter und die Landschaft heute war wunderschön. Durch die Weinanbaugebiete zu fahren,  die überall hellgrün erstrahlten und zu wissen, dass man mal richtig Zeit hat für Urlaub, ist wirklich schön. Pepito scheint es auch zu gefallen, er erzählt sehr viel (gut zusammenhängende Silben), dreht sich mittlerweile fröhlich und mehrfach herum und sein erster Zahn ist auch durchgebrochen 🙂

Spongebob – oder: einen nassen Schwamm fahren

Seit wir am Mittwoch (01.06.) unseren Camper C22 bekamen, haben wir ca. 300 Meilen auf der Uhr. Wer noch nie ein Wohnmobil gefahren ist, weiß nicht so wirklich, worauf er sich vorbereiten muss. Ich schätze mich (wie wohl jeder Mann 😀 ) als recht guten Autofahrer ein, hatte aber vor den knapp 5.5 Tonnen Gewicht, der Größe und Länge doch Respekt.

Kurz nach der Abholung

Kurz nach der Abholung

Die Übergabe von El Monte war knackig und unkompliziert. Zur „Einstimmung“ und um uns mit dem RV (Recreational vehicle = Wohnmobil) vertraut zu machen, durften wir uns einen ca. 30min Film über alle Funktionen anschauen – untermalt von Pepes lautem Gebrabbel, da er aktuell gerne alles kommentiert. Da wir uns das nicht alles merken konnten haben wir den Film kurzerhand mit dem Telefon mitgefilmt. Zwar gibt es eine sehr umfangreiche Anleitung im RV (auch auf deutsch!) jedoch half uns selbst die später nicht immer weiter – dazu weiter unten mehr. Die Übergabe des RVs wurde durch einen lockeren aber offenbar sehr in seiner Rolle eingeübten Mitarbeiters von El Monte erledigt. Auf seine Frage, ob WIR denn noch Fragen zum RV hätten, waren wir in Anbetracht der Tausend Oktillionen Milliarden an möglichen Fragen etwas überfordert und dachten uns „wird schon“. Nach der Prüfung der grundlegenden Funktionen wie Herd, Kühlschrank, Klima, fließend, warmes (!) Wasser usw. und der Ergänzung einiger wohl „versehentlich“ im Protokoll vergessenen Kratzer am Fahrzeug haben wir unseren ganzen Kram aus dem Mietwagen in das RV geladen und fuhren Richtung Hertz, um den Mietwagen abzugeben.

Gegen 3:30 nachmittags ging es Richtung Wright’s Beach, unserem ersten Campground. Die Fahrt mit dem RV war anfangs sehr gewöhnungsbedürftig. Von einem Standardmietwagen über Tesla fahren hin zu einem ziemlich schweren Truck haben wir doch eine ganz schöne Brandbreite in wenigen Tagen durchlebt. Anfangs fuhr ich deutlich unter der erlaubten Maximalgeschwindigkeit von 65 Meilen. Kurven sind ein Erlebnis, da man merkt, wie einen das Gewicht nach außen drückt und man instinktiv Geschwindigkeit raus nimmt. Ich hatte noch nie in einem Fahrzeug das Gefühl, dass es wirklich mal umkippen könnte – bei diesem schon.

RV am Wright's Beach

RV am Wright’s Beach

Auch die Breite ist erstmal schwer einzuschätzen – wobei das bei einem Wohnmobil nur das zweitschwierigste Problem ist (die Höhe wird viel eher vergessen). Auf amerikanischen Straßen gibt es auf dem Mittelstreifen bzw. auf den Fahrbahnstreifen Rillen, die beim überfahren das Fahrzeug in leichte Vibration versetzen (vermutlich ein Standard-Müdigkeitswarner, den deutsche Autobauer eher in die Fahrzeuge einbauen). Die Straßen sind zwar sehr breit – jedoch wurden wir anfangs sehr häufig durchgeschüttelt 😀

Nach einigen Meilen hatte ich den Dreh aber raus und konnte bei den Bergfahrten auch die Gänge des Automatikgetriebes mit kürzerer Untersetzung nutzen um mit der Motorbremse die Bremsen zu schonen. In den Redwoods wurde es auf der Avenue of the Giants und dem Shoreline Highway durch die anderen RVs und Trucks oftmals recht eng, aber umsichtiges Fahren und einfach auch mal abbremsen half. Auch macht man sich durch eine Rege Nutzung der Turn Outs bei den anderen Autofahrern beliebt, die oft genug hinter einem her zuckeln.

Die Beschleunigung ist natürlich unterirdisch, aber darum geht es ja nicht. Vom Fahrverhalten hat man unwillkürlich den Eindruck, eine vollgesogenen Schwamm zu fahren, der immer mit etwas Verzögerung auf die eigenen Befehle reagiert :D. Auch säuft so ein RV wirklich viel – die Faustregel sagt man, dass die Länge in Fuß (unseres ist 22ft = 22 Fuß) ungefähr dem Verbrauch auf 100km entspricht. Vor dem ersten Tanken hatte ich kurz überschlagen, dass wir mit einem vollen Tank ca. 400 Meilen kommen würden. Als der Tank zu knapp 3/4 leer war, habe ich wieder vollgetankt – und für knapp 24 Gallonen (= 90Liter) ca. 70$ gezahlt!

Auf unserem ersten Campground mit Full Hook Up (= Vollversorgung mit Strom, Wasser und Dumpstation direkt am Platz) ging es daran, dass RV an die externen Versorger anzuschließen. Strom wird über ein Kabel, welches an der Rückseite des RVs hinter einer Klappe versteckt ist, einfach an den Verteiler zugeführt. Den Wasserschlauch für die externe Versorgung findet man im Trunk (Stauraum unter dem RV). Das Dumpen waren ein Erlebnis und es ist beim ersten Mal auf jeden Fall eine gewisse Sauerei. Handschuhe und etwas Ruhe sei empfohlen 😉

Natürlich gab es auch einige Sachen, die sich nicht lösen ließen. So wurde es, entgegen unserer Erwartungen, in den Nächten in Richtung Redwoods doch etwas kühler, so dass wir gerne die Heizung angestellt hätten. Es war uns aber nicht möglich, dies anhand der Anleitung zu bewerkstelligen, da eine Aktivierung des Thermostat nicht die Heizung anschaltetet. Überhaupt ist die Anleitung zwar umfangreich und ansich gut übersetzt, enthält aber leider so viele allgemeine Beschreibungen, die wohl auf bestimmte, aber eben nicht unser, RV zutreffen sowie Dopplungen und fehlende Absätze, dass man oftmals zwangsläufig zur englischen Variante griff. Leider traf auch auf diese die häufig allgemeinen und nicht für unser RV zutreffenden Beschreibungen zu.

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In den Redwoods

In den Redwoods

 

Camping mit Eingewöhnung

Ich bin wirklich kein Campingfreund. Ich mag die Annehmlichkeiten, die ein Hotelurlaub mit sich bringt: vier Wände, private sanitäre Einrichtungen und zumeist ein Frühstücksbüffet (Für mich als Morgenmuffel besonders essentiell!). Jetzt gerade ist es sehr schön hier im Humboldt Redwoods State Park, es ist warm, wir (mit Jana und Matthias, die angereist sind) sitzen unter den gigantischen Bäumen auf unserer großen Campingsite und Pepe spielt vergnügt auf seiner Decke. Nur die Mücken sind etwas lästig, aber sonst ist es alles sehr entspannt. Doch der Anfang war schwer – zumindest für mich.


Den Camper haben wir am Mittwoch problemlos abgeholt und sind zu unserer ersten großen Tour aufgebrochen, das klappt ganz gut und wir kamen aber relativ spät am Wrights Beach an. Der Campground liegt direkt hinter einem breiten Strand, da es aber schon etwas spät war, haben wir uns nur drinnen etwas zu Essen gemacht und sind bald schlafen gegangen. Der nächste morgen war für mich aus mehreren Gründen eine Herausforderung, denn als Pepe seinen Morgenschlaf abhielt, beseitigten wir das erste Chaos. Noch ohne Frühstück und dazu war es relativ kalt (15 Grad in Kalifornien), noch keine Ahnung wie alles funktionierte, war meine Laune etwas im Keller. Dazu gab es keinerlei Handynetz, um Grüße nach Hause zu senden.


Der zweite Campground, der nach Stunden über Serpentinen und einem Mittagsstopp mit Aussicht, auf uns wartete, machte jedoch alles wieder besser. Caspar Beach war sonnig, wir grillten gemütlich, während Pepito neben uns im Camper schlief. Am nächsten Tag hielten wir noch in Fort Bragg, wo wir am Glasstrand eine kleine Pause in der Sonne einlegten.

Heute waren wir eine kleine Runde wandern, um die größten Redwoods zu betrachten, Pepe zunächst im Buggy und dann aber bei René in der Trage, da es doch alles zu aufregend für ein Schläfchen war. Camping wird wohl nicht zu meiner Lieblingsbeschäftigung werden, aber die Vorteile für Pepe überwiegen und morgens im Wald unter gigantischen Bäumen aufzuwachen und direkt davor draußen frühstücken zu können ist wirklich eine Erfahrung für sich.

Ausblicke und Blickwinkel

Wir stehen gerade auf den Twin Peaks, der zweithöchsten Erhebung in San Francisco, von der man einen tollen Ausblick über die Stadt hat – wenn der Aussichtspunkt nicht gerade im dichten und für die Stadt bekannten Nebel liegt. Die Golden Gate Bridge halb im Nebel versunken ist wohl eines der bekanntesten Fotomotive, dabei ist es viel seltener einen klaren Blick auf diese zu erhaschen. So auch auf Twin Peaks, aber wir haben Glück, es ist sonnig und die Sicht gut. Pepe schläft währenddessen friedlich im Auto, es ist Mittagsschlafzeit und ich bin ganz begeistert, dass er nicht wach wird, weil wir stehen und er nicht mehr durch das sanfte Schunkeln unseres Mietwagens beruhigt wird. Unsere Reise und Tagesausflüge richten sich immer nach seinem Schlaf, denn dann ist er gut gelaunt und wir schließlich auch. Morgens wird zwischen neun und zehn im Bett verbracht und die restlichen zwei Schläfchen je nach Situation und Tagesplan.

Gestern waren wir im Año Nuevo State Park, in dem wir nach unserer Ankunft zunächst picknickten mit Kaffee und frischem Artischockenbrot aus Pescadero. Jana und Matthias konnten uns auch begleiten, da gestern Memorial Day war und somit ein Feiertag. Dementsprechend voll waren die Straßen, so dass Pepe auf unserer Rückkehr schon etwas quengelig wurde, weil er lieber im Bett sein wollte, als im Autositz. Der Park ist vor allem für die Seeelefanten bekannt, die nach einer kurzen und schönen Wanderung erreicht werden können. René hatte Pepe in der Trage und er schlief auf dem Weg dorthin, hatte aber auch die Möglichkeit die riesigen Säuger zu betrachten.


Mit Blick auf die Seeelefanten erzählten uns die lokalen Guides interessante Details zum Park und den Tieren und darüber hinaus auch, dass vor allem sehr viele Deutsche im Park anzutreffen sind. Überraschend erzählten wir mal wieder von unserer gemeinsamen Elternzeit, etwas völlig unübliches für die USA. In den meisten Bundesstaaten gibt es höchstens von den Firmen gewährten Mutterschutz, natürlich unbezahlt. San Francisco ist allerdings schon weiter und hat als erste amerikanische Stadt die Elternzeit mit vollem Lohnausgleich eingeführt: Vater oder Mutter können eine sechswöchige Auszeit nehmen, in der sie weiter voll bezahlt werden. 

Unter Strom

Am Sonntag hatten wir uns über Getaround einen Tesla Model S 90D gemietet, welcher mittels Softwareupdate mit der Autopilot-Funktion ausgestattet war. Wir sind mit dem BMW i3 unserer Freunde nach South Beach in San Francisco und haben den Tesla mittels Valet Parking aus einer Garage abgeholt. Das Ganze verlief problemlos und einfach.

Frisch im Tesla war ich erstmal vom seeeehr großen Display in der Konsolenmitte „erschlagen“ – muss jedoch sagen, dass es toll ist, mit so einem großen Display zu interagieren. Allerdings ist die reine Beschränkung der Bedienung aller Fahrzeugfunktionen über ein Display auch mit deutlichen Einschränkungen verbunden. So benötigt man z.B. diverse Taps um das Glasdach zu öffnen – und muss dabei die ganze Zeit die Augen von der Straße nehmen („eyes off the road“). Das kann zwar durch den Autopilot etwas entschärft werden, jedoch ist die Frustration bei der Interaktion mit dem Display definitiv vorhanden, da wesentliche und unwesentliche Funktionen gleichwertig dargestellt werden. Ein „blindes“ Bedienen ist somit nicht möglich. Hier merkt man, dass Tesla noch reichlich Arbeit vor sich hat.

Mittelkonsole des Tesla

Mittelkonsole des Tesla

Zurück in San Bruno wechselten wir vom i3 komplett in den Tesla. Wir haben also Pepe, unsere Freunde aus San Francisco und uns in den mit ausreichend Platz (hinten sitzen 2 Personen und ein Kindersitz problemlos) gesetzt, den mit ca. 750l Volumen sehr großen Kofferraum mit Buggy, Picknickzubehör und Wanderrucksack gefüllt und sind in Richtung Mount Tamalpais State Park aufgebrochen.

BMW i3 und Tesla Model S

BMW i3 und Tesla Model S 90D

Die Fahrt durch San Francisco und über die Golden Gate Brücke war von den üblichen Staus in SF so geprägt, dass ausreichend Zeit vorhanden war, den Autopiloten im Stop and Go und auf dem Freeway zu testen – und einen ruhigen Blick auf die Golden Gate Bridge zu genießen 🙂

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Durch den Autopiloten ist es möglich, dass das Fahrzeug (vorrangig auf dem Freeway) autonom die aktuelle Spur hält (Autosteer), den Abstand zum Vordermann korrigiert und auch Spurwechsel (Auto Lane Change) durchführt. Es fährt somit autonom ohne eingreifen des Fahrers.

Auf dem Freeway hat der Autopilot kaum Probleme, man kann länger völlig autonom fahren. Probleme gibt es vor allem bei Bergkuppen (vermutlich weil die Indikatoren für das halten der Spur nicht mehr weithin sichtbar sind z.B. Fahrbahnstreifen) und Kurven, die in die schattige Bereiche mit relativ hoher Geschwindigkeit führen. Der Spurwechsel muss durch ein (manuelles) Blinken initiiert werden, daraufhin wechselt das Fahrzeug eigenständig die Spur. Weitere Spurwechsel können durch nochmaliges Antippen den Autosteer Hebels durchgeführt werden.

Aufpassen muss man an Ampeln und Stopschildern, da der Autopilot dort nicht eigenständig anhält. Dies und eine gewisse Unzuverlässigkeit bei engen Straßen (wir haben es mal kurz auf einer Serpentine probiert) sind wohl der Grund dafür, dass man den Autopiloten bisher nur auf dem Freeway nutzen darf bzw. sollte.

Gerade im Stop and Go und auf dem Freeway ist der Autopilot eine erhebliche Erleichterung, da man wirklich die Möglichkeit hat die Hände vom Lenkrad und den Fuß vom Gaspedal zu nehmen und sich etwas zu entspannen (jedoch nicht zu schlafen 😉 ).

Angekommen beim Friends of Mt. Tam genossen wir nach einer kleinen Wanderung die tolle Aussicht auf San Francisco und genehmigten uns eine Brotzeit 🙂 Pepe bekam sein Kürbisbrei, der dieses Mal leider kalt blieb – was ihn offenbar auch nicht weiter störte 😉

Bild vom Mt. Tamalpais auf San Francisco

Blick vom Mt. Tamalpais auf San Francisco

Blick vom Mt. Tamalpais auf San Francisco

Blick vom Mt. Tamalpais auf San Francisco

 

 

Ein Paradies für Nerds – das Computer History Museum

Am Samstag waren wir u.A. im Computer History Museum im Silicon Valley (http://www.computerhistory.org/)- für jeden halbwegs täglich mit IT und Computertechnologie in Berührung kommenden Menschen ein Paradies und eine umfassende Reise durch die Geschichte der Computer- und Informationstechnologie.
Angefangen vom Rechenschieber / Abakus, den ersten Rechnern mit Lochkarten, analogen und ersten digitalen Computern, Echtzeitsystemen, Speichermedien, „Minicomputern“, Künstlicher Intelligenz (AI), den ersten Eingabe- und Ausgabegeräten (Douglas Engelbart!) über Computergrafik und Computerspielen, Personal Computer (PC), Mobilen Computern, der Entstehung von Netzwerken hin zum heute uns allen bekannten Internet und Web.

Wir haben knapp 3h im Museum verbracht, es ist problemlos möglich einen ganzen Tag dort zu verbringen. Falls man die Chance hat, sollte man auf jeden Fall eine Runde Pong im Museum spielen 🙂

Im Eingangsbereich des Museums kann man das Google self driving car aus dem gleichnamigen Projekt (https://www.google.com/selfdrivingcar/) sehen, sich reinsetzen (auch wenn es drinnen nicht mehr viel Interieur hat ;)) und reichlich Informationen zum Projekt finden. Eine der interessantesten Eindrücke eines Ingenieurs des Projekts war die Erklärung, dass die größere Herausforderung nach der Ermöglichung eines selbstfahrenden Autos dieses auch natürlich fahren zu lassen. Jeder kennt das Gefühl, in einem Auto nur Beifahrer zu sein und der Fahrer hat einen unnatürlichen Fahrstil (zu spätes oder frühes Bremsen, ruckartiges Wechseln der Spuren etc). Das führt zu Unbehaglichkeit und Unsicherheit. Dies gepaart mit einem Fahrzeug, dass keinen Fahrer mehr hat, führt nachvollziehbar zur Ablehnung der Technologie.

Nachfolgend ein paar Eindrücke aus dem Museum:

Das Google self driving car:

Innenansicht Google self driving car (Quelle: http://www.computerhistory.org/exhibits/whereto/)

 

Aussenansicht Google self driving car (Quelle: http://www.computerhistory.org/exhibits/whereto/)

 

Viele erste Male

Für uns ist die Elternzeit auf Reisen vor allem ein Sichtwechsel, eine willkommene Abwechslung und die Möglichkeit neues zu sehen und zu erleben. Doch was genau macht unsere Reise mit Pepe?


Gestern waren wir nachmittags am Strand mit unseren Freunden aus San Francisco, Grillen am Half Moon Bay und für unseren kleinen muss das eine Erfahrung mit allen Sinnen gewesen sein, die letztendlich so anstrengend war, dass er in Renés Schoß einschlief. Pepe hat das erste Mal den Pazifik rauschen gehört, Pelikane fliegen gesehen, Wellen brechen sehen, Sand in seinen Fingern und die warme kalifornische Sonne auf seinem Körper gespürt. Eine rundum Erfahrung aller Sinne, die für ihn absolut neu war im Vergleich zu unserem alltäglichen Leben in Berlin. Jana fragte mich gestern: „Meinst du seine Entwicklung verläuft anders durch seine Erfahrungen hier?“.


Ich denke nicht, dass Pepe sich anders entwickelt als zu Hause, aber dass er von den vielen Erfahrungen langfristig profitieren wird. Er erlebt viel Neues und Unterschiedliches, Gerüche, Geräusche, Geschmäcker, die von ihm aufgesaugt  werden, auch wenn er sich nie bewusst an diese erinnern wird. Aber sinnliche Erfahrungen kann ein Baby aufnehmen und speichern und wer weiß, wie ihn das als Menschen prägt?

Elternzeit=Reisezeit

Es ist neun Uhr pazifische Zeit beziehungsweise 18 Uhr deutsche Zeit und unsere inneren Uhren sind noch etwas durcheinander. So haben wir heute Nacht um zwei eine Spielstunde abgehalten, da der kleine Mann deutlich zum Ausdruck brachte, dass er jetzt nicht schlafen möchte. Aber das war uns von vornherein klar, dass wir uns an einen Baby Rhythmus anpassen und danach leben und reisen. Doch zunächst die am häufigsten gestellte Frage vorweg: Warum mit einem Säugling so weit reisen?


Schon vor Pepes Geburt war uns klar, dass wir die zweite gemeinsame Elternzeit zum Reisen nutzen möchten. Denn wir haben wahrscheinlich lange nicht mehr so viel Zeit gemeinsam am Stück frei. Und warum nicht in einem gemächlichen Tempo reisen und viel Zeit mit dem Zwerg verbringen? Die Idee des Campings wuchs und zwar mit Wohnmobil, denn ein gleicher Ort hilft eine Routine herzustellen für unseren Sohn und um den geht es in diesem Urlaub schließlich. Dennoch waren die Fragen und Ängste vorab vielfältig:

  • Ist der Flug zumutbar (nicht nur für uns, das Kind, sondern auch die anderen Fluggäste)
  • Medizinische Versorgung vorab gewährleistet 
  • Zu viel Stress für den kleinen 
  • Zeitumstellung 

Wir haben viel recherchiert, um die Reise anzupassen und der Flug hat super geklappt, die erste Woche verbringen wir zur Eingewöhnung bei Freunden,  Kalifornien ist medizinisch bestens versorgt, unsere Tour enthält täglich maximal drei Stunden Fahrtzeit und im Moment gibt es einen vormittäglichen Schlaf für alle um mit der Zeitumstellung fertig zu werden 🙂

Das hängende Bett an der Wand

Unseren Hinflug starteten wir von Berlin aus über München. Dort sind wir mit Lufthansa LH458 mit leichter Verspätung um 16:10Uhr (regulär 16Uhr Abflugszeit) gestartet.

Durch Pepe durften wir den Security Check recht schnell vollziehen und konnten auch vor allen anderen Fluggästen an Bord. Unsere Plätze mit Babybay waren geräumiger als die üblichen Plätze. Allerdings wird das größere Platzangebot durch die erhöhte Menge an Spielzeug und Babyutensilien wieder „zunichte“ gemacht 😉

Pepe hat sein an der Wand hängendes Bett recht schnell akzeptiert und quietschte begnügt mit seinem Spielzeug darin.


Entgegen seiner normalen Zubettgehzeit haben wir ihn dann eine Stunde früher, d.h. gegen 18Uhr deutscher Zeit, hingelegt – und er schlief bis zur Landung  nahezu durch.

Die Betreuung durch Lufthansa vor dem Flug (d.h. Buchung der Sitzplätze und des Babybays) als auch während des Flugs war ausgezeichnet. Am Ende wurden uns (und anderen mit Kleinkindern) sogar die übrig gebliebenen Babybreie geschenkt  🙂

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